Weit – eine filmische Reisedokumentation

Hella Kettnaker

Die Reise ist mit einem Mini-Budget pro Tag geplant, ihre Fortbewegungsmittel werden Autos sein, die beim Trampen halten, selten Busse oder Taxis, Schiffe und die eigenen Füße. Was sich alles an Überraschungen in der Wundertüte des entspannten Reisens finden wird, kann niemand ahnen, als es losgeht. Ca. drei Jahre Zeit werden sie sich nehmen für ein Projekt, das ihnen am Herzen liegt.

Die Route beginnt im Osten mit den Balkanstaaten, verläuft nicht geradlinig, sondern auch in Kurven und Schlaufen und passt sich den oft wechselnden Umständen an. Sie ist geprägt vor allem durch menschliche Begegnungen, kulturelle Erfahrungen, die Natur, aber auch Tramperglück und Visa-Probleme. Längere Ruhepausen ergeben sich im ersten Jahr in Georgien und in Irkutsk. Dort in Sibirien gibt es eine Waldorf-Einrichtung, zu der Kontakt aus Gwens Schulzeit besteht. Einfach Gastfreundschaft, aber auch der Austausch von Arbeit gegen Unterbringung tragen zu reichen Begegnungen bei. Sprachlich sind die beiden immer in der Lage, zumindest ein Basisgespräch beim Autostop zu führen.

Wenn Gwen und Patrick mit dem Schiff Japan verlassen, ist bereits ein weiterer kleiner Mitfahrer im Bauch dabei. Bruno wird in Mexiko zur Welt kommen und durch seine Ankunft die Reise-Idee neu sortieren, weil ein Baby nicht nur neue Bedürfnisse in die kleine Familie bringt, sondern auch für neue Reaktionen der Menschen sorgt. Das können sie bei ihrer Mittelamerika-Reise, jetzt im eigenen VW-Bus, feststellen.

Nach mehr als drei Jahren stehen sie in Barcelona wieder auf festem Boden und werden ihre Reise mit einer langen Wanderung nach Hause abschließen.

Berührt sind die Zuschauer im Kino von der Echtheit der Erlebnisse und wie die sehr sympathischen »Hauptdarsteller« Gwen und Patrick mit großer Freude ihre Tage, die durchaus nicht immer unproblematisch sind, meistern. Beide zeichnet eine unbändige Neugier auf das Leben, die Welt und die Menschen aus. So ergeben sich unzählige Begegnungen, die segensreich für alle Beteiligten sind und die Welt ein bisschen besser machen.

Die Zuschauer sind mitgenommen im besten Sinne des Wortes. Viele empfinden, dass da zwei stellvertretend für sie die Welt erkundet haben und applaudieren Gwen und Patrick im Stuttgarter Delphi-Kino begeistert.

Die Essenz ihrer Reise: Die Phantasie wurde ersetzt durch die Erfahrung – und die Erfahrung zeigt uns, dass wir den Menschen vertrauen können.

Patrick Allgaier ist von Beruf Kameramann. Auch deshalb sind die unzähligen Bilder und die guten Ideen, ruhige Kommentare und passende Musik im Film professionell umgesetzt worden.

Ein Buch ist bereits erhältlich und eine DVD wird es bald geben. Mehr Infos, auch zu den folgenden Kino-Vorführungen, finden Sie hier:

http://www.weitumdiewelt.de