Therapeutische Laute

Martin Petzold

Es folgen kenntnisreiche Ausführungen über Sprache und die in ihr wirkende Logoskraft. Nach 30 Seiten führt Schulz den neugierig gewordenen Leser in die Chirophonetik ein, deren Wesen er meisterhaft erklärt. Selbst die vermeintlich kaum einsehbaren Bezüge zwischen der Lautierung und daraus resultierenden therapeutischen Berührungen leuchten in der prägnanten Darstellung unmittelbar ein. Es gelingt ihm auf wenigen, gut gegliederten, mit anschaulichen Skizzen versehenen Seiten ein umfassender Einblick in die Grundlagen dieser Therapieform. Spannend ist es, von Prozessen zu lesen, die Substanzen abgelauscht sind wie etwa dem Honig- oder Wermuthprozess.

Auch die sinnesweckende Wirksamkeit taktiler Lautierung wird nachvollziehbar. Gleiches gilt für das rhythmisierte Wort. Höhepunkte der Darstellung sind Fallbeispiele aus der Praxis des heilpädagogisch wirkenden Chirophonetikers, für die Schulz am Ende seines Werkes auch Kollegen zu Wort kommen lässt. – So findet man auf 130 Seiten eine verständliche, konzentrierte, facettenreiche und bewegende Darstellung einer Therapieform, die vom Säuglings­alter bis in geriatrische Anwendungsbereiche eine wunderbare Bereicherung anthroposophischer Therapie ist und sein sollte. 

Dieter Schulz: Chirophonetik – Therapie durch Sprache und Berührung, brosch., 144 S., EUR 14,80, Info 3 – Verlagsgesellschaft, Frankfurt/Main 2016

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