Privatschulen: Deutschland hat Nachholbedarf

Im Grundschulbereich liegt der Anteil der Schüler, die eine Schule in freier Trägerschaft besuchen, bei nur 4,1 Prozent, der OECD-Durchschnitt bei 10,3 Prozent. Im Bereich Sekundarstufe I liegt die Bundesrepublik bei der Anzahl der Privatschüler mit 9,1 Prozent ganze 4,8 Prozentpunkte unterhalb des internationalen Durchschnitts. Noch deutlicher wird der Abstand in der Oberstufe: Durchschnittlich 18,6 Prozent aller Schüler besuchen in den OECD-Ländern eine private Schule, in Deutschland sind es mit 7,3 Prozent weniger als die Hälfte.

Internationale Studien, beispielsweise des ifo-Instituts, belegen, dass der Wettbewerb zwischen staatlichen und freien Schulen ein entscheidender Motor für die Leistungs- und Qualitätsentwicklung eines Bildungssystems ist. »Deutschland beraubt sich durch seine rigide Haltung gegenüber Schulen in freier Trägerschaft dringend notwendigen Entwicklungsimpulsen und Bildungsinnovationen. Das beschädigt massiv den Bildungsstandort Deutschland«, erklärt Dr. Klaus Vogt, Vizepräsident des VDP.

Damit Deutschland im internationalen Vergleich nicht noch weiter abfällt, fordert der VDP, die Privatschulfinanzierung zu verbessern. Derzeit bekommen Schulen in freier Trägerschaft nur zwischen 50 und 60 Prozent ihrer realen Kosten durch die öffentliche Hand finanziert. »Hier muss sich schnell etwas ändern. Es ist unhaltbar, dass Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und andere Bundesländer die finanziellen Rahmenbedingungen für freie Schulen immer weiter verschlechtern, nur weil sie die staatlichen Schulen vor Wettbewerb bewahren wollen. Diese Politik geht letztendlich zu Lasten aller Schüler«, so Vogt.

Quelle: Verband Deutscher Privatschulverbände e.V. | www.privatschulen.de