52 dieser Texte wurden für das vorliegende Buch ausgewählt. Man darf daher nicht eine systematische Abhandlung erwarten, einige Leitmotive treten im Kontext der verschiedenen Artikel wiederholt auf. Dies ist sicher auch darin begründet, dass es sich um biographisch, gesellschaftlich oder politisch grundlegende Ideen handelt.
Um nur einige zu nennen: Ich-Aktivität statt Ich-Bezogenheit; Kinder als unsere Zukunft; der Realitätsbezug des Geldes (statt der praktizierten Schein-Vermehrung); Arbeit für den Menschen (und nicht umgekehrt); die Bewertung von Arbeit (nicht nach ihrem finanziellen Entgelt); die Unterscheidung zwischen (rationalisierbarer) industrieller Produktion und Beziehungsdienstleistung, deren Rationalisierung mit einem Substanzverlust einhergeht. Auch fehlt nicht die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens, für die Werner sich seit vielen Jahren einsetzt. Das Buch ist wohl geeignet, Wirkung zu erzielen, die allerdings sehr abhängig davon ist, wie vertraut oder fremd die Gedanken dem Leser sind. Sie wird auffrischend bis erfrischend sein, in jedem Fall Mut machend, nicht zuletzt durch die Diktion, in welcher der Autor sich unmittelbar an den Leser wendet.
In dieser Gebärde wie in seinen lebensgesättigten Gedanken wird deutlich: Er ist Unternehmer, und er möchte seine Mitmenschen dazu animieren, Unternehmer ihres eigenen Lebens zu werden.
Herbert Arthen (Hrsg.): Götz W. Werner: Wann fällt der Groschen?, 52 Schlüsselfragen zum eigenen Leben, 221 S., geb., EUR 16,90, Freies Geistesleben, Stuttgart 2014 (auch als eBook erhältlich)