Auf die Erde kommen II. Die Beziehung zwischen Mutter und Kind vor und nach der Geburt

Von Erdmut J. Schädel, März 2010

In der Februarausgabe beschrieb Erdmut Schädel, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, die Zeit der Schwangerschaft. Der folgende Beitrag schildert den Geburtsvorgang und die einschneidenden Veränderungen, die das Kind mit dem Übergang von der einen in die andere Welt durchmacht.

Foto: Wolfgang Schmidt

Das heranwachsende Kind befindet sich über die ganze Zeit der Schwangerschaft in einem dunklen, warmen Raum, der das Gefühl von Geborgenheit vermittelt. Im Fruchtwasser schwimmend, verspürt es leichte Schaukelbewegungen durch die Bewegungen der Mutter beim Gehen oder anderen Tätigkeiten. Nur dumpf dringen Geräusche an das schon ausgebildete Ohr des Ungeborenen. Ruhige Stimmen oder lautes Schreien, harmonische Klänge oder dröhnende Musik empfindet es als angenehm oder als unangenehm. Viele Kinder reagieren unmittelbar darauf. Im Mutterleib wird  die Schwangerschaftszeit hindurch das regelmäßig pulsierende Rauschen des mütterlichen Blutes wahrgenommen. Es strömt in unmittelbarer Nähe durch die Bauchschlagader der Mutter. In wechselnder Folge wird durch das rhythmische Heben und Senken ihres Zwerchfells ein sanfter Druck auf den Leib des ungeborenen Kindes ausgeübt. Jede Freude, jeder Schmerz wirkt sich auf das Wohlbefinden des Kindes aus. »Und das Kind hüpfte in ihrem Leibe«, heißt es im Lukas-Evangelium, als Elisabeth den Gruß Marias empfängt. Durch die konstante Wärme der wässrigen Umgebung, die Auftriebskraft des Fruchtwassers, den leichten Druck, der pulsierend auf das Kind ausgeübt wird, entsteht eine Geborgenheit, in der das Urvertrauen in die Welt gründet.

Den vollständigen Artikel finden Sie in der Printausgabe.

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