Corona und der innere König

Gabriele von Moers

Die Coronakrise polarisiert die Menschen durch die verschiedensten Standpunkte zum Impfen und Maskentragen. Vor allem aber wird eines deutlich, nämlich dass alle äußeren Schutzmaßnahmen ein notdürftiger Behelf im Umgang mit Pandemien bleiben, wenn wir auf die Dauer die Dinge nicht an der Wurzel neu angehen.

Der Mensch ist ein geistiges Wesen und als solches mit der ganzen Schöpfung verbunden. Diese Wahrheit zumindest zu suchen, dazu ist jetzt umso mehr jeder Einzelne aufgerufen. Nur so können wir vielleicht durch entsprechende Achtsamkeit die Ausbeutung der Erde und die durch Menschen gestresste Tierwelt, durch die viele Pandemien ja vermutlich entstehen, auf lange Sicht vermeiden. Aber auch die Würde des Menschen und seiner Arbeitskraft könnte mehr und ernsthafter in den Mittelpunkt gerückt werden.

Viele Krisen, die früher als Strafe Gottes angesehen wurden, können heute deutlich als durch unser Menschenbild und die daraus resultierenden Handlungen verschuldet verstanden werden.

Vielleicht sollten wir die verordnete Quarantäne deshalb auch als Möglichkeit zur Selbstbesinnung und Umkehr auffassen? Sonst sind wir nichts als gefangene Schafe, die auf das Heil des Impfstoffs warten.

Vielleicht ist die sogenannte Normalität als solche auch gar nicht mehr so wünschenswert? Es muss sich etwas grundlegend ändern.

Eine Impfstoff wird uns nicht heilen von unserer materialistischen Weltsicht. Die große Verunsicherung der Menschen im Moment lenkt uns davon leider ab. Wir denken unentwegt gebannt über Todeszahlen nach, weil nur das Physische zählt. Wir können uns aber auf Dauer nicht gesund impfen lassen, sondern nur uns selber befreien von einem zerstörerischen Materialismus durch den  inneren König, der sich in jedem einzelnen von uns auf dem Weg machen muss, um seinen Stern zu finden.

Es geht um ein Erfassen, der wahrhaft erlebten Verbundenheit mit einer geistigen Welt durch das Denken, so wie es die Anthroposophie Rudolf Steiners nahelegt.

Von ihr geht eine Strömung aus, die über die soziale Frage, über die Gesundung des Sozialen Organismus redet. Dabei geht es um eine Befreiung des Geistesleben von der Abhängigkeit vom Staat. Es geht darum, von der Konkurrenzwirtschaft zur Kooperationswirtschaft zu kommen, in der wir brüderlich mit- und füreinander tätig sind. Um sich für solche Gedanken zu öffnen, müssen sich die Gedanken und Empfindungen der Menschen verändern.

Ein bedingungsloses Grundeinkommen wäre jetzt in der Coronakrise segensreich, denn es könnte unbürokratisch den Corona-Geschädigten helfen, die Krise zu überbrücken.

Als erster Schritt wäre aber schon hilfreich, wenn man überhaupt beginnt, sich mit der Idee zu beschäftigen, denn wir müssen lernen, ihr Potenzial zu fühlen und zu denken. Die Menschen könnten sich durch ein BGE auf die Dauer lösen von der Fron, ihre Arbeitskraft als Ware anbieten zu müssen. Das könnte ein entscheidender und ernsthafter Schritt hin zur geistigen Freiheit sein, die auch unsere Arbeit mit der und für die Tierwelt und die Erde verändern könnte.

Das Gute an der Grundeinkommens-Bewegung ist, dass sie religions- und weltanschauungsunabhängig und weltoffen ist. Dennoch wäre es wünschenswert, dass gerade Menschen, die ein nicht nur materialistisches Weltbild haben, sich dieser Idee verantwortungsvoll annehmen. Denn auch sie kann sich in die falsche Richtung entwickeln, wenn sie nur materialistisch aufgefasst wird.

Jedermann ist also aufgefordert, hinzuschauen, um sich mit seinen Möglichkeiten an einer Veränderung hin zur Gesundung der Menschheit zu beteiligen.