Erste Waldorfschulgründung seit der Wende in Sachsen

Anne Peters

Drei Jahre der Vorbereitung hat es gedauert, um den Traum einer zweiten Waldorfschule, in der behinderte und nicht-behinderte Kinder gleichermaßen lernen können, in Leipzig zu verwirklichen.

Im Herbst 2008 hatte es mit einer Vortragsreihe zum Thema »Inklusion und Waldorfschule« begonnen. Gäste wie Ines Boban von der Universität Halle, Henning Köhler und Pioniere der integrativen Waldorfschulen in Deutschland aus Emmendingen, Berlin Kreuzberg und Velbert-Langenberg haben die Initiative bestärkt, den Weg des gemeinsamen Lernens für ihr Schulprojekt zu wählen.

Die Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention durch die Bundesrepublik Deutschland in 2009 und die sukzessive Verbreitung des Inklusions-Begriff in der öffentlichen Debatte hat der kleinen Gruppe von Eltern und Lehrern zusätzlich Aufwind gegeben. Im Sommer 2009 wurde ein Schulträgerverein gegründet, der nun im zweiten Anlauf auch die erforderliche stattliche Genehmigung erhalten hat. 

Der Verein konnte ein städtisches Gelände im Südteil von Leipzig in Erbbaupacht übernehmen und Bestandsbauten für den Betrieb einer Waldorfschule umbauen. Weitere Baumaßnahmen und hohe Kosten für die Überbrückung der vierjährigen Wartefrist sind nun der nächste Berg, den die Eltern und Lehrer erklimmen müssen.

Die Schule startet im August mit zwei Klassen und unterrichtet insgesamt 38 SchülerInnen, davon 8 SchülerInnen mit Behinderungen. Jede Klasse wird von zwei LehrerInnen geführt und durch Integrationshelfer unterstützt. Die Karl Schubert Schule Leipzig versteht sich als Ganztagesschule und plant über den Hort (Klasse 1-4) hinaus, den Kindern und Jugendlichen ein Lebens- und Lernort bis zum Ende der Schulzeit zu sein.

Weitere Informationen im Internet

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Waldorfpädagogik und Inklusion Leipzig e.V.
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