Erziehungskunst – die Entscheidung

Henning Kullak-Ublick

Unsere Leitgedanken waren und sind dabei:

• Die Erziehungskunst ist eine Zeitschrift für alle Eltern, Mitarbeiter und die interessierte Öffentlichkeit.

• Sie berichtet voraussetzungslos über die Ideen und das Leben der Waldorfschulen und Waldorf­kindergärten.

• Sie ist eine Stimme im öffentlichen Diskurs, die der Größe unserer Schulbewegung entspricht und vernehmbar für eine am Menschen orientierte Pädagogik eintritt.

• Sie weitet unseren Blick über die einzelne Schule hinaus und weckt Interesse dafür, wie Waldorfpädagogik an anderen Orten lebt.

• Durch sie lernen wir die wichtigsten Ideen anderer pädagogischer Ansätze kennen, sind aber umgekehrt interessant genug, um auch andere für unsere Ideen zu interessieren.

• Sie ist ein sehr kostengünstiges Instrument für die Öffentlichkeitsarbeit der Schulen und Kindergärten.

• Sie gibt Anregungen für die gemeinsame Arbeit von Eltern und Lehrern.

• Sie bietet Schülern ein Forum.

• Sie verbindet Wissenschaftlichkeit und Verständlichkeit miteinander.

Von Anfang an beabsichtigten wir, die monatlich erscheinende, gedruckte Ausgabe der Erziehungskunst durch zwei weitere Säulen zu ergänzen:

• die online-Ausgabe www.erziehungskunst.de

• die Erziehungskunst spezial, die sich ausführlich besonderen Themenschwerpunkten widmet.

Auch diese beiden Säulen konnten – samt einer eigenen Facebook-Seite (facebook.com/erziehungskunst.heute) – inzwischen errichtet werden. Gegenwärtig hat die gedruckte Ausgabe eine Auflage von 72.000 Exemplaren, was ungefähr auch der Zahl der monatlichen Aufrufe der Online-Ausgabe entspricht und die große Akzeptanz dieser »Troika« zeigt. Immer wieder werden auch Artikel der Erziehungskunst in andere Sprachen übersetzt. Die im Dezember zum Jubiläum der »Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners« veröffentlichte Spezial-Ausgabe erschien erstmals dreisprachig.

Da ihre Finanzierung über die Bundesbeiträge, die alle Mitgliedsschulen an den BdFWS bezahlen, erfolgt, handelt es sich um eine Verbandszeitschrift. Die Redaktion ist aber frei, die Zeitschrift selbstständig weiterzuentwickeln. Mit Christian Boettger, Hans Hutzel und mir sitzen zwar auch »Heraus­geber« am Redaktionstisch, aber wir sitzen dort als Kollegen und bringen unsere Gesichtspunkte beratend ein. Das ist in der Zeitschriftenlandschaft eine ziemlich einzigartige Konstruktion.

Die Redaktion, bestehend aus Ariane Eichenberg, Mathias Maurer und Lorenzo Ravagli, hat mit einer viel zu schmalen personellen Ausstattung, aber umso mehr Enthusiasmus eine wahre Herkules­leistung vollbracht, als sie unsere feine, aber kleine Zeitschrift zusammen mit der Graphikerin und Redakteurin Maria A. Kafitz vom Verlag Freies Geistesleben in ein Publikumsmagazin umge­wandelt hat, das sich voraussetzungslos an alle interessierten Leser­innen und Leser wendet. Dafür gebührt allen große Anerkennung und Dank! Wir sind aber noch lange nicht am Ziel.

Vieles, das wir gerne tun würden, liegt noch in der Zukunft. Dazu gehören:

• Mehr Reportagen über Schulen oder Lehrerinnen und Lehrer, die neue Wege gehen;

• Berichte von anderen Forschungs- oder Praxisfeldern, die uns inspirieren können;

• Berichte, wie Inklusion und Interkulturalität tatsächlich funktionieren können;

• konstruktiv-kritische Auseinandersetzungen mit unserer eigenen Praxis und Interesse für das, was andere tun;

• praktische Ratgeber für den Alltag mit Kindern;

• die Ausdehnung unserer Leserschaft über die Waldorfschulen und -kindergärten hinaus, denn: Wir wollen doch etwas erreichen, oder?

• die Weiterentwicklung der Erziehungskunst spezial zur Vertiefung einzelner Themengebiete und zur Vorbereitung des jährlich stattfindenden Bundeskongresses im Herbst.

Vor vier Jahren beschloss eine große Mehrheit der Schulen, die neue Erziehungskunst für drei Jahre zu finanzieren und dann zu sehen, ob das Experiment geglückt ist. Wir meinen: Ja.

Deshalb bitten wir Sie, den Delegierten Ihrer Schule das Mandat mit auf die Mitgliederversammlung des BdFWS zu geben, für die weitere Entwicklung der Erziehungskunst zu stimmen, indem sie die Fortsetzung der Finanzierung über die Bundesbeiträge beschließen. Ich habe die Rechnung an dieser Stelle schon einmal aufgestellt: Für fünfeinhalb Euro bekommen Sie in einer Eisdiele einen mittelgroßen Eisbecher – oder ein ganzes Jahr lang die Erziehungskunst, deren Online-Ausgabe und die Erziehungs­kunst spezial!

Nutzen wir dieses Instrument weiterhin für einen Blick über den Zaun unserer eigenen Schule, zur Aufklärung Anderer darüber, dass »Waldorf« mehr als Namentanzen ist, für unsere Öffentlichkeitsarbeit und zum Austausch über das, was uns dazu bewegt, dieses wunderbare und anstrengende Unternehmen »Waldorfschule« unbedingt zu wollen. Wir nennen es »Erziehungskunst«.