Geht das überhaupt? Was kann man tun, um präventiv gegen Gewalt vorzugehen? Die neue Broschüre zur »Gewaltprävention an der Waldorfschule – Ein Leitfaden«, vom Bund der Freien Waldorfschulen herausgegeben, führt übersichtlich und präzise in diese Fragestellung ein. Sie zeichnet fachlich fundiert den Weg von der Potential- und Risikoanalyse hin zur konkreten Intervention nach und enthält viele praktische Tipps: einen Notfallplan, Hinweise zum Schutzkonzept, zum Verhaltenscodex und der Krisenkommunikation. Also ein guter Berater – und wer noch mehr braucht, findet auch weiterführende Informationen.
Was fehlt, sind Hinweise auf den reichen Fundus an Übungen, die der Waldorfpädagogik in die Wiege gelegt wurden: die individuelle Tagesrückschau, die sogenannte Schattenarbeit oder die Nebenübungen. Auch die Frage: Wie sich seelische Qualitäten, Vertrauen, Transparenz, Ehrlichkeit und Mut konkret entwickeln und ausbauen lassen, kommt zu kurz. Trotzdem ist die Broschüre ein guter Anfang und man wünscht ihr viele aufmerksame Leser, denn so wie die Kinderschutzexpertin Mechthild Wolff im Vorwort zurecht sagt: »Es ist ein langer Weg, bis all das in den Köpfen, Herzen und im Tun ankommt« – genauso wie die Erziehung zur Freiheit. Beginnen wir doch heute!
Download der Broschüre: www.waldorfschule.de/ueber-uns/was-tun-bei-missbrauch