In diesem Jahr kamen am 4. und 5. Oktober 2013 rund 300 Ärzte und Wissenschaftler aus verschiedenen europäischen Ländern zum ECIM in die Charité (Berlin). Sie stellten neue Forschungsansätze und aktuelle Ergebnisse vor und diskutierten engagiert über die Zukunft einer modernen und integrativ ausgerichteten Patientenversorgung. Viele Referenten betonten, dass die heutige Medizin vor immensen Herausforderungen stehe.
Denn auf den Anstieg der chronischen Krankheiten, der unser Gesundheitswesen zu überfordern drohe, habe die konventionelle Medizin bisher kaum befriedigende Antworten gefunden – anders als die Integrative Medizin mit ihrem ganzheitlich ausgerichteten Ansatz. Den integrativen Therapiekonzepten gelinge es eher, nachhaltige Verbesserungen zu erzielen und zum Beispiel auch beim Lebensstil dauerhaft anzusetzen. Die Teilnehmer setzten sich mit der Frage auseinander, wie diese positive Entwicklung weiter gefördert werden und auch verstärkt in ärztliche Leitlinien einfließen kann.
Zentrale Rolle der Anthroposophischen Medizin
In den Workshops und Beiträgen wurden verschiedene komplementärmedizinische Ansätze vorgestellt, ein Schwerpunkt lag auf der Integrativen Onkologie. Auch zur Misteltherapie wurden neue Studien vorgestellt, zum Beispiel eine prospektive randomisierte Studie zur Misteltherapie bei fortgeschrittenem Pankreas-Karzinom (2012, Weleda). Die Studie zeigte, dass die Misteltherapie das Überleben der Patienten signifikant steigern konnte. Auch die Lebensqualität hatte sich deutlich erhöht. Die Ergebnisse waren so eindeutig, dass die Studie auf Anraten eines unabhängigen Gutachtergremiums aus ethischen Gründen vorzeitig beendet wurde, um die Vergleichsgruppe nicht wissentlich zu benachteiligen.
Auffällig war, dass die Anthroposophische Medizin im Programm sehr gut vertreten war und dadurch ihrer zentralen Rolle in einem integrativ ausgerichteten Therapiekonzept gerecht werden konnte.
Vor allem aus Herdecke, Havelhöhe und Freiburg gab es zahlreiche Präsentationen und Workshops (zum Beispiel zu Diabetes, Onkologie, Metabolischem Syndrom, Gastroenterologie, Pädiatrie), so dass die Anthroposophische Medizin aus der Perspektive der Forschung viele aktuelle Ergebnisse beitragen konnte.
Der nächste Kongress wird vom 10. bis 11. Oktober 2014 in Belgrad stattfinden.
Quelle: DAMiD