Duplik zu Schad & Kümmell: »Warum so ideologisch?«

Michael Kalisch

Aber die Kommentatoren haben eine Kritik über das geschrieben, was sie gar nicht näher ins Auge fassen wollten. Leider typisch für das Aneinandervorbeireden in der Klima-»Diskussion«. Selbst das trifft daneben: ich habe nicht Gerda Brändles Artikel mit seinen vernünftigen Vorschlägen »angegriffen«, sondern auf einzelne meines Erachtens falsche Aussagen Bezug genommen.

Das viele Leid – mir ging es in meiner Argumentation gegen die herrschende Auffassung vom anthropogenen Klimawandel und dem vermeintlich einzigen Lösungsweg genau darum: statt Pressesensationen und burschikose Forderungen zum tausendsten Mal zu wiederholen, tragfähige Gedanken aufbauen und so verantwortungsvolle Entschlüsse vorbereiten. Meine Grundlagen habe ich dabei angegeben. Alles auf das Eigenrisiko hin, sich zu irren. Das bleibt einem aber auch nicht erspart, wenn man sich an »Mehrheitsmeinungen« hält, nur dass man sich dann im Kollektiv verstecken kann. Einen Vollkommenheitsanspruch hatte ich dabei nicht. Das Wesentlichste scheint mir Bewusstheit, und das erfordert, nicht nur das zu verinnerlichen, was von führenden Gruppen lanciert wurde (ein Phänomen, das sich nicht auf die Klimatologie beschränkt), sondern

  • auch Gegenthesen zur Kenntnis zu nehmen,
  • übersehene oder falsch dargestellte Empirie ins Blickfeld zu rücken,
  • die Entstehung der Paradigmen bis zu ihren Wurzeln zu verfolgen,
  • die Soziologie des Wissenschaftsbetriebes zu berücksichtigen,
  • den Einfluss der Verquickungen von Politik, Wirtschaft, Finanzwesen und Wissenschaft zu erwägen,
  • die eigenen inneren Haltungen, Erwartungen, Ängste und Vorurteile zu prüfen.

Was wäre zu sagen, was ich nicht bereits gesagt habe? Es steht alles in meinen Artikeln und der dort zitierten Literatur. Ich fühle mich aus sachlichen Gründen trotzdem genötigt, auf einige Behauptungen in der online-Replik von Schad & Kümmell hier zu antworten.

Die vollständige Duplik von Michael Kalisch können Sie hier als PDF-Dokument herunterladen. (2,7 MB) Die Replik von Schad und Kümmell, auf die sich Kalisch bezieht, finden Sie hier.