Duplik zu Schad & Kümmell: »Warum so ideologisch?«
»Verantwortungslos«, weil ich »das viele Leid« ignoriere, ist ein starker Vorwurf, den Schad und Kümmel in Heft 4 / 2010 dieser Zeitschrift (S. 51 f.) gegen mich aussprechen. Was kommt als nächstes: der Aufruf zu einem Berufsverbot oder die Bitte an Redaktionen, Kalisch künftig nicht mehr zu veröffentlichen?
Aber die Kommentatoren haben eine Kritik über das geschrieben, was sie gar nicht näher ins Auge fassen wollten. Leider typisch für das Aneinandervorbeireden in der Klima-»Diskussion«. Selbst das trifft daneben: ich habe nicht Gerda Brändles Artikel mit seinen vernünftigen Vorschlägen »angegriffen«, sondern auf einzelne meines Erachtens falsche Aussagen Bezug genommen.
Das viele Leid – mir ging es in meiner Argumentation gegen die herrschende Auffassung vom anthropogenen Klimawandel und dem vermeintlich einzigen Lösungsweg genau darum: statt Pressesensationen und burschikose Forderungen zum tausendsten Mal zu wiederholen, tragfähige Gedanken aufbauen und so verantwortungsvolle Entschlüsse vorbereiten. Meine Grundlagen habe ich dabei angegeben. Alles auf das Eigenrisiko hin, sich zu irren. Das bleibt einem aber auch nicht erspart, wenn man sich an »Mehrheitsmeinungen« hält, nur dass man sich dann im Kollektiv verstecken kann. Einen Vollkommenheitsanspruch hatte ich dabei nicht. Das Wesentlichste scheint mir Bewusstheit, und das erfordert, nicht nur das zu verinnerlichen, was von führenden Gruppen lanciert wurde (ein Phänomen, das sich nicht auf die Klimatologie beschränkt), sondern
- auch Gegenthesen zur Kenntnis zu nehmen,
- übersehene oder falsch dargestellte Empirie ins Blickfeld zu rücken,
- die Entstehung der Paradigmen bis zu ihren Wurzeln zu verfolgen,
- die Soziologie des Wissenschaftsbetriebes zu berücksichtigen,
- den Einfluss der Verquickungen von Politik, Wirtschaft, Finanzwesen und Wissenschaft zu erwägen,
- die eigenen inneren Haltungen, Erwartungen, Ängste und Vorurteile zu prüfen.
Was wäre zu sagen, was ich nicht bereits gesagt habe? Es steht alles in meinen Artikeln und der dort zitierten Literatur. Ich fühle mich aus sachlichen Gründen trotzdem genötigt, auf einige Behauptungen in der online-Replik von Schad & Kümmell hier zu antworten.
Die vollständige Duplik von Michael Kalisch können Sie hier als PDF-Dokument herunterladen. (2,7 MB) Die Replik von Schad und Kümmell, auf die sich Kalisch bezieht, finden Sie hier.
Volker Schloemer, 11.09.10 00:09
Es ist an der Zeit zu versuchen, die geistigen Hintergründe zu erkennen.
Vielen Dank an Michael Kalisch für seine ausführlichen und fundierten Darstellungen und auch dafür, daß er Aspekte von sozialer Dreigliederung in seine Überlegungen miteinbezieht.
Wenig hilfreich ist es dagegen, wenn sich eine Replik darauf auf persönliche Angriffe und angebliche Geldquellen von skeptischen Wissenschaftlern beschränkt, noch dazu wo die Finanziers der genannten Informationsquellen selber leicht herauszufindende politische Zielrichtungen verfolgen. Der Umfang potentieller Zuwendungen an skeptische Wissenschaftler durch die Ölindustrie verblasst ohnehin im Vergleich zu den Milliardengewinnen, die sich allein Finanzkonglomerate aus dem CO2 Handel versprechen.
Im übrigen hoffe ich, daß die Schreiber der Replik mit ihren Aussagen nicht zum Ausdruck bringen wollten, daß Waldorfpädagogik abzulehnen ist, weil die Anfänge von der »Tabakindustrie« finanziert worden sind.
Der ursprüngliche Artikel von Gerda Brändle erschien im Oktober 2009. Da konnten die Erkenntnisse aus der Climategate Affäre noch nicht berücksichtigt werden. Jedem, der danach Beiträge vorgebracht hat, hätte aber sehr wohl die ClimateGate Emails und Dokumente kennen und berücksichtigen können. Die Emails und Dokumente stehen für jeden im Internet zur Verfügung und zeigen, wie der IPCC Prozess manipuliert wurde, um vorgeblich katastrophale Klimaerwärmung zu »beweisen«. Interessant zu sehen ist, wie wenige Wissenschaftler eigentlich hinter der zu Grunde liegenden Hypothese von einer CO2 bedingten Klimakatastrophe stehen, und wie diese ihre Studien in einer kleinen Gruppe gegenseitig kontrollierten (=peer-reviewten).
Angestoßen durch den ClimateGate Skandal und elementare Fehler im letzten IPCC Report kam es dann vor kurzem zu einer offiziellen Untersuchung des IPCC. Der Report des IAC (Inter Academy Council) brachte heftige Kritik an der Art und Weise, wie die IPCC Reporte erstellt wurden und Vorschläge für grundsätzliche Veränderungen, u.a. die Forderung nach Einbeziehung kritischer Stimmen, die bisher aktiv ausgeschlossen worden waren.
Es ist jetzt viel mehr an der Zeit, zu versuchen, die Frage der Verbindung von Klimahysterie zu spirituellen Ereignissen zu erkennen. Es wäre ja nicht das erste Mal, daß wichtige spirtuelle Entwicklungen durch propaganda-gesteuerte Ablenkung der Menschen keine Chance bekommen sollen, ins Bewußtsein der Menschen zu gelangen.
In den insbesondere für Europäer geschriebenen Büchern "Das andere Amerika" weist Carl Stegmann, der Priester der Christengemeinschaft in den USA war, auf dies hin, und fordert uns auf, sich der Zeichen dafür bewußt zu werden. Er nimmt dabei u.a. die Aussagen von Rudolf Steiner zur Inkarnation von Ahriman am Anfang des dritten Jahrtausends auf.
Erkenntnisbemühungen in dieser Richtung hätten das Potential, zu erkennen, welche Kräfte sich eigentlich wirklich ein System allumfassender Bestimmung aller Lebensbereiche durch Regierungsapparate wünschen und die unbedingte Verhinderung einer Verwirklichung sozialer Dreigliederung zum Ziel haben.
Carlo Frigeri, Dornach, 25.04.11 09:04
Ich verstehe das Getöse um den Klimawandel nicht. Hat es je über längere Zeiträume ein stabiles Klima gegeben? Die letzte kleine Eiszeit von ca. 300 Jahren hatten wir im Mittelalter. Wo heute die Wüste Sahara ist, gab es Wälder, und an der Polkappe Palmen. Alles ohne Industrie. Also ein vollständig normaler Vorgang.
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