Rudolf Steiner warnte vor elektromagnetischen Feldern

Helmut Breunig

Steiner charakterisiert hier die Elektrizität als Naturkraft, die unter dem »Niveau« des Lebendigen liege und das Lebendige als etwas, das generell über die Elektrizität hinausstrebe. Setze man nun das Lebendige den Einwirkungen der Elektrizität aus, werde dieses »nervös«, »zappelig« und schließlich »sklerotisch«.

Setzt man dies in Bezug zu der Tatsache, dass das Lebendige beim Menschen die Grundlage für die seelischen und geistigen Vorgänge darstellt, ergibt sich ein deutlicher Bezug der weiteren Ausführungen zur Pädagogik: »… die Elektrizität wirkt furchtbar unbewusst ein, und die Menschen wissen gar nicht, woher gewisse Dinge kommen. … dieses Leben des Menschen, namentlich in der strahlenden Elektrizität, wird bewirken, dass die Menschen nicht mehr kapieren können diese Nachrichten, die sie so schnell kriegen. Es wirkt auslöschend auf das Kapieren. Es sind heute schon Wirkungen bemerkbar. Sie können heute schon die Bemerkung machen, dass die Menschen Sachen viel schwerer kapieren, die ihnen zukommen, als das noch vor Jahrzehnten der Fall war. … Man wird nicht auf die Elektrizität als Ursache kommen, man wird es allem möglichen zuschreiben. …«

»Miniatur-Funkmaste« allerorten

Was bedeutet vor diesem Hintergrund die Absicht von Staat und Wirtschaft im Zuge der sogenannten »Digitalisierung der Bildung« in Schulräumen überall WLAN für die Arbeit mit Laptops und Tablets einzurichten? Sollte in jedes Schulzimmer ein »Miniatur-Funkmast« kommen? Bernd Budzinski, Verwaltungsrichter i.R., schreibt dazu: »Obwohl dabei Grundrechte tangiert werden könnten (Gesundheit, Elternrecht, Kindeswohl, evtl. Datenschutz), findet nirgendwo eine rechtliche Diskussion statt.

Offenbar werden die tatsächlichen Probleme für vernachlässigbar gering gehalten, besonders auch Gesundheitsgefahren, obwohl sogar genetische und damit über die gegenwärtige Generation hinausreichende Schäden nicht ausgeschlossen erscheinen (Art. 20a GG). Fragen der Gesundheit wären somit vordringlich zu klären und Gefahren für die (Schul-) Kinder in jedem Falle vorsorglich und als Erstes zu minimieren«.

Hinzu kommt der in allen Häusern vorgesehene zwangsmäßige Einbau von funkbasierten Ablesegeräten (Smartmetern), die stetig Ablesedaten für Strom, Wasser, Gas usw. versenden, sodass allein schon hierdurch auch zu Hause Dauerfunk herrscht. Unabhängige Dokumentationen zu physischen und psychischen Verletzungen durch Funkstrahlung bezeichnen eine sehr weite Spanne unterschwelliger Wirkungsweisen. Je unspektakulärer diese zuerst noch erscheinen, desto mehr bedürfen sie der Beachtung.

Verlockungen eines vielversprechenden technischen Zugewinns verdecken, wie sehr die flächendeckende Funktechnik die Inkarnation stört. Bestätigung finden Steiners Hinweise in wissenschaft­lichen Nachweisen, dass Funkstrahlung Funktionen des Organismus durch Störung der physiologischen Prozesse (Zellstress) beeinträchtigen kann. Das Gedächtnis, die Orientierung und Bewegung sowie das seelische Gleichgewicht werden durch den Funk beeinträchtigt, ebenso die vegetative Regulation, Fruchtbarkeit und Immunstärke.

Wer meint, mittels individueller Gesundheitspflege und Durchhaltevermögen allein sei es dem durchschnittlich gesunden Menschen möglich, den Risiken der rasant zunehmenden Funkbelastungen auf Dauer standzuhalten, läuft Gefahr, die Signale und damit den Sinn zu verkennen, den die schon heute Erkrankten an die menschliche Gemeinschaft aussenden. Schon wenige Beispiele stimmen hier nachdenklich.

Kopfschmerzen bei Schülern und psychische Erkrankungen bei Studenten haben epidemische Ausmaße angenommen. Nachgewiesen wurde in Tests kognitiver Funktionen, dass Probanden, die einer Funkbelastung ausgesetzt waren, ihre Aufgaben zwar anfangs schneller, insgesamt jedoch fehlerhafter bearbeiteten und früher ermüdeten als unbelastete. Personen mit intensiver Handynutzung neigen mehr als Geringnutzer dazu, die Nutzungsdauer – und damit ihre Strahlenbelastung – zu unterschätzen. Fehlzeiten von Lehrern stiegen an, nachdem ein WLAN-Sender im Lehrerzimmer eingeschaltet worden war. Nach Abschaltung mobiler Festnetztelefone (DECT) in einer Kinder­tagesstätte wurden die Kinder ruhiger und das Arbeitsklima unter den Erziehern besser.

Vorsorge gegenüber Funkbelastungen ist zuerst bei Kindern und Jugendlichen geboten. Bei Nutzung digitaler Medien in Schulen und Gemeinschaftseinrichtungen wie auch zu Hause kann durch kabelgebundene Vorrichtungen die »strahlende Elektrizität« reduziert werden. Die segensreichen Hinweise Rudolf Steiners im Landwirtschaftlichen Kurs könnten so auch im pädagogischen und sozialen Arbeits- und persönlichen Lebensumfeld eine lebenserfrischende Wirkung erlangen.

Zum Autor: Helmut Breunig ist Erzieher und Kita-Leiter.

Literatur: R. Steiner: Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft (Landwirtschaftlicher Kurs) GA 327, Dornach 1984; R. Steiner: Anthroposophische Leitsätze, Leitsätze 183-185, GA 26, Dornach 1989; B. Budzinski: Kinder im Stress: Mobilfunk überall – WLAN in jedem Schulzimmer? Natur und Recht, November 2017, Volume 39, Issue 11, pp 757-760; W: Thiede: Akzeptanzzwang zu funkbasierten Messsystemen? Ein No-Go für Freiheitsliebende, Gesundheitsbewusste und Elektrosensible, Umwelt – Medizin – Gesellschaft 2/2017; An international prospective cohort study of mobile phone users and health (COSMOS): Factors affecting validity of self-reported mobile phone use; Barmer Ersatzkasse, Arztreport 2018: Psychische Erkrankungen; Barmer Ersatzkasse, Arztreport 2017: Kopfschmerzen

www.diagnose-funk.org