Waldorf erklärt

Waldorf erklärt: Abbe Ecken

Gibt’s in Waldorfschulen keine rechten Winkel?

Kurz gesagt: Nein.

So wie das Stereotyp des Namen-Tanzens bei jeder sich nur bietenden Gelegenheit erscheint, hat sich auch das Vorurteil gehalten, in Waldorfschulen gäbe es keine rechten Winkel. Nein, Waldorf-Architekten deklarieren Waldorfschulen nicht per se zu 90-Grad-freien Zonen. Rechte Winkel werden tatsächlich ziemlich  häufig genutzt! Aber, und das war zu erwarten, nicht nur: Ein Raum mit unterschiedlich weiten, unterschiedlich scharfen und weichen Ecken lädt dazu ein, weg vom Gewohnten zu kommen – und buchstäblich, um die Ecke zu denken. Es gibt keine Norm für Waldorfarchitektur, jede Schule kann für sich entscheiden, wie ihr Gebäude aussehen soll. Aber in den meisten Fällen gilt: Ein architektonischer Raum soll aus Waldorfsicht keine uniforme, normierte Hülse sein, sondern menschlichen Bedürfnissen nach Schutz und Harmonie dienen. Der Raum wird als quasi lebendiger Organismus verstanden, der wie ein weiterer Pädagoge die Sinne anregen und die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen fördern soll.

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