Große Mehrheit gegen Schulzeitverkürzung

Gemäß der Studie, die am 5. September vorgestellt wurde, befürworten nur 17 Prozent der befragten 3000 Eltern die G-8-Reform. Außerdem wünschen sich die Eltern eine Anpassung der Lehrpläne an die verkürzte Schulzeit, wenn diese nicht zuückgenommen wird. 70 Prozent der Eltern würden ihre Kinder auf eine Ganztagsschule schicken, wenn sie die Wahl hätten. Und die meisten Eltern sehen die wichtigsten Ziele der Bildungspolitik als nicht verwirklicht an.

Klaus-Jürgen Tillmann, der Leiter der Studie, sprach bei der Vorstellung der Ergebnisse von einer »Ohrfeige« für die Bldungspolitiker aller Parteien und die Kultusministerkonferenz.

Rund 80 Prozent der Eltern wünschen sich Chancengleichheit, eine intensive Förderung lernschwacher Schüler und eine umfassende Allgemeinbildung für ihre Kinder. Weniger als ein Drittel der Eltern sieht diese Ziele durch die Staatsschule erfüllt. Nur 28 Prozent messen dem Leistungsprinzip eine Bedeutung zu. 74 Prozent halten es für sehr wichtig, dass die Schüler in allen Bundesländern dieselben Lernbedingungen vorfinden, aber nur 17 Prozent glauben, dass diese gegeben sind. Der Inklusion stimmen nicht alle Eltern vorbehaltlos zu. Während 89 Prozent die Integration körperlich beeinträchtigter Kinder und 72 Prozent die von Kindern mit Lernschwierigkeiten befürwortet, hält nur knapp die Hälfte die Integration von »geistig behinderten« Kindern oder Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten für sinnvoll.

Quelle: FAZ, 6.9.2012