Die Autorin berichtet, es habe Zeiten gegeben, in denen man sich über Karotten im Kochtopf gewundert hätte. Oder, wissen Sie, warum die Rosskastanie nach dem Pferd benannt wurde, dass der Sauerklee seinen Samen zwei Meter von sich wirft, dass aus dem Löwenzahn früher ein »Schönheitswässerchen« bereitet wurde, und dass ein Gramm des im Enzian enthaltenen Bitterstoffs in 50.000 Litern Wasser immer noch bitter schmeckt?
Neben der Darstellung der Botanik und der medizinischen Verwendung jeder Pflanze, bietet die Autorin Wissenswertes und Hintergründiges. Doch es ist kein Kompendium im üblichen Sinne. Vielmehr ist es eine gelungene Sammlung, die uns auf unterhaltsame Weise Geschichte, Wirkung und eine feine, ja fast phänomenologische Betrachtung der Heilpflanzen bietet.
Dabei werden ihre Gestaltungskräfte und ihr Umfeld ebenso herausgearbeitet, wie historische Hintergründe oder alte Hausrezepte. Mit ihren Ausführungen lehrt uns die Autorin, wie wunderbar und einzigartig jede Pflanze ist und dass es auf die Art und Weise ankommt, wie man sie betrachtet.
Catrin Cohnen: Das kleine Heilpflanzenbuch. Mit Illustrationen von Diana Lawniczak. In Zusammenarbeit mit der Wala Heilmittel GmbH, brosch., 222 S., EUR 8,99, Insel-Taschenbuch, Berlin 2014