Gut eingetaucht an der Windrather Talschule

Isabel Walzberg

Bei der Praktikumswahl tat ich mich etwas schwer. Ich konnte mir nicht so richtig vorstellen, fast ein ganzes Jahr an derselben Stelle zu arbeiten und hatte den Anspruch, möglichst viel in der Praktikumszeit zu lernen. Ich suchte mir eine Praktikumsstelle, die ich kannte und wo ich mir sicher war, dass ich mit den Mitarbeitern reden kann und sie mir gerne meine Fragen beantworten. Die Wahl fiel auf den Waldorfkindergarten Langenberg. Nach ein paar Wochen folgte der erste Schulblock. Ich war aufgeregt und freute mich zugleich sehr, meine neuen Klassenkameraden kennenzulernen. Schon nach wenigen Tagen waren wir vertraut miteinander und es herrschte gute Stimmung. Langsam fing ich aber an, die Kinder, mit denen ich erste zarte Bindungen aufgebaut hatte, zu vermissen.

Das erste Jahr war im Flug vorüber. Ich freute mich wieder auf die Schule, wenn es soweit war, und genauso auch wieder auf das Praktikum. Ich fand das System mit den Blockunterrichtswochen super. So konnte ich sowohl in das Geschehen im Kindergarten gut eintauchen, als auch in die Schule und den Unterricht.

Vor dem zweiten Jahr graute es mir etwas. Ich konnte mir kaum vorstellen, wieder ein ganzes Jahr lang jeden Tag Unterricht zu haben. Ich hatte mich an das Arbeiten schon gewöhnt und es auch genossen. Andererseits konnten wir nun die Fächer und ihre Themen richtig vertiefen. Die Erziehungswissenschaft stand da bei mir immer ganz vorne. Sie interessiert mich schon länger und durch das vorausgegangene Praktikum konnte ich vieles mit meiner Erfahrung vergleichen und so besser nachvollziehen.

Ich habe in den zwei Jahren viel gelernt. Immer wieder stolpere ich nun beim Fernsehen, bei Gesprächen oder Beobachtungen über Worte oder Verhaltensmuster, die ich in den vergangenen Jahren kennengelernt habe. Das bereitet mir viel Spaß und hat mir gezeigt, dass ich auf jeden Fall auch weiterhin im sozialen Bereich tätig sein möchte.

Zur Autorin: Isabel Walzberg (19) ist ehemalige Schülerin der Windrather Talschule und des dortigen Berufskollegs für Sozial- und Gesundheitswesen.