Angriff aus dem Netz

Maike Horstmann

Das neue Jugendbuch von Brian Falkner ist ein außerordentlich packender Thriller für Jugendliche ab 14 Jahren, der auch manchen Erwachsenen das Fürchten oder wenigstens das Hinterfragen lehrt. Zugegeben, wer sich in der Computertechnologie etwas auskennt, wird sich in der Welt des Protagonisten Sam schneller zurecht finden und ihn verstehen. Für Jugendliche wird es ein Klacks sein, fühlen sie sich in der virtuellen Welt doch zu Hause. Manch einer würde vielleicht sogar gerne mit dem 16jährigen Computerhacker befreundet sein, seine Tricks kennen und spurlos durchs Netz surfen. Aber es lauern überall unsichtbare Gefahren. Schon im Prolog heißt es: »Du liest diesen Prolog? Prima, ich schaue mir unterdessen mal den Inhalt deiner Festplatte an, ja deiner.« Damit ist die Szenerie eröffnet. Dargestellt wird, wie Sam das Computersystem des Weißen Hauses knackt und zu einem Sicherheitsrisiko für die USA wird. Da er unbesiegbar scheint, wird er angeworben und arbeitet nun in der Abteilung zur Vermeidung von Cyber-Verbrechen. Eine Herausforderung dort ist die Abwehr sogenannter Neuro-Headsets, die Zugang zu menschlichen Gehirnen schaffen. Damit wäre die Grenze zwischen realer und virtueller Welt aufgehoben, der Mensch kein beseeltes, eigenständiges Wesen mehr. So heißt es denn am Schluss: »Früher konnte ich in deinen Computer schauen, deine Dateien lesen. Jetzt kann ich tiefer schauen. Ich kann in dein Gehirn schauen.« Eine empfehlenswerte Lektüre für alle, die mit der heutigen Jugend im Gespräch bleiben wollen, denn dazu bietet das Buch reichlich Anlass.

Brian Falkner: Angriff aus dem Netz. Thriller, 414 S., brosch. EUR 12,90. dtv, München 2010

Buch bestellen