30 Cent für ein Kilo Kaffee

Vivian Rutsch

Mädchen werden so früh wie möglich verheiratet, um die Versorgung der Familie zu sichern. Der Alltag einer jungen Mutter beginnt mit dem Wasserholen: Zehn bis 15 Kilometer weit balanciert sie einen 20-Liter-Kanister auf dem Kopf. Sie kümmert sich um den Haushalt und arbeitet auf den Plantagen. 80 Prozent der Mütter haben aufgrund mangelnder Bildungsmöglichkeiten keine Chancen auf eine bessere Zukunft.

In Kenia und Äthiopien wird der größte Teil des Kaffees produziert, der von Deutschland für 30 Cent per Kilo gekauft, zum fünfzigfachen Preis verkauft wird. So tragen Kenia und Äthiopien wesentlich zum Gedeihen der deutschen Wirtschaft bei, ohne dafür gerecht entlohnt zu werden.

Das ist ein Ausschnitt der Themen, die während der Projektwoche im Vorfeld des »Stuttgart Open Fair« behandelt wurden. Die Schüler gestalteten dazu Plakate, malten Bilder und studierten ein Theaterstück über Kindersoldaten ein.

Aly Kalissa, von der westafrikanischen Band Benkadi brachte einigen Schülern das Trommeln bei. Die Theaterkurse wurden von den beiden Theaterpädagogen Marcelo Miguel und Jefferson Ribeira aus Sao Paolo geleitet. Organisiert und inhaltlich betreut wurden die Kurse von Johannes Lauterbach und Carol Bergin von Colibri e.V. Die Ergebnisse der Projektwoche wurden dann beim »Stuttgart Open Fair« auf dem Stuttgarter Schlossplatz gezeigt. 

Link: www.stuttgart-open-fair.de


Stuttgart Open Fair (SOFa) ist ein Festival der Zivilgesellschaft, das jedes Jahr an das Weltsozialforum anknüpft. Dieses Jahr fand es unter dem Motto »überLeben überGrenzen« mit einem Schwerpunkt zu Afrika statt, über 65 Organisationen wirkten mit. Der Verein »Colibri – Beiträge für eine menschenwürdigere Welt e.V.«  wurde 2003 ge­gründet.

Seine Ziele sind: Information, Menschen für zivilgesellschaftliches Engagement zu begeistern und die Vernetzung der Zivilgesellschaft zu stärken. Colibri ist seit 2008 Träger des SOFa und organisiert an Schulen in der Region Theaterkurse und Projektwochen.