Hilfe für Nepal ist immer noch vonnöten

Janne Wanner

An den unzähligen Tempeln und Schreinen murmeln alte Frauen Mantras.

In der einen Gasse duftet es nach Masala und Tee, in der nächsten nach Fäkalien und Abgasen.

Das Fett brutzelt in den dunklen Garküchen, wo sich Männer zum täglichen Plausch treffen.

Es scheint ein ganz gewöhnlicher Vormittag in Nepals Hauptstadt Kathmandu zu sein. Keiner ahnt, dass in jene freundlich dreinblickenden Augen bald ein Ausdruck tiefer Angst einkehren wird.

Genau um 12 Uhr mittags, am 25. April 2015, begann die Erde zu beben. Wände bogen sich, als bestünden sie aus Gummi. Fenster zersplitterten. Mauern stürzten ein, rissen ganze Gebäude mit sich. Der Boden tat sich auf. Menschen rannten panisch schreiend umher, klammerten sich Halt suchend aneinander. In den Stunden und Tagen nach dem Hauptbeben erkannte man Nepal nicht wieder. Ganze Dörfer sind verschwunden, viele Häuser stehen noch leer. Die Welt erfuhr davon, war entsetzt und vergaß.

Ein Dollar am Tag – und alles weg

Doch Nepals Probleme sind noch lange nicht gelöst. Ich spreche von einem der ärmsten Länder der Erde. Unzählige Menschen haben Familienangehörige und Freunde verloren. Kinder wurden zu Waisen. Eingestürzte Häuser haben das wenige Hab und Gut, den einzigen geschützten Wohnraum unter sich begraben. Die wenigen Einnahmequellen sind weitgehend zerstört. Die meisten Nepalesen leben von dem Lohn auf die Hand. Schon vor dem Beben mussten viele mit einem Dollar pro Tag auskommen. Sehr viele Menschen leben in Nepal vom Tourismus, doch nun lässt sich kein Tourist mehr blicken. Während das Trinkwasser noch immer knapp ist, bricht der Monsun aus den Wolken. Ganze Zeltstädte, die in den vergangenen Wochen aufgebaut wurden, werden von den Fluten mitgerissen.

Die Menschen fliehen erneut, suchen sich in all dem Chaos vergebens eine neue Bleibe. Es ist Winter und nach Schätzung von UNICEF sind noch 400.000 Menschen nicht ausreichend vor der unerträglichen Kälte geschützt. Doch sie sollen in all diesem Leid nicht ihre Hoffnung und Zuversicht verlieren und genau da können wir sie unterstützen. Jeder Einzelne von uns kann neue Hoffnung und Zuversicht schenken. Ich wünsche mir, dass wir nicht vergessen, sondern unseren Mitmenschen so weit helfen, bis sie wieder weitgehend auf eigenen Beinen stehen und unter menschenwürdigen Bedingungen leben können.

Dafür habe ich eine Hilfsaktion ins Leben gerufen. Ich möchte Spenden sammeln, die die NGO »Partnership for Sustainable Development Nepal« dabei unterstützen, Schulen wieder aufzubauen, um Kindern Trost, Bildung und Alltag zu schenken. Waisenkindern ein Zuhause zu schenken, in welchem sie satt werden und frei von Angst leben können.

Den Menschen, die noch immer in Zelten leben, zu einem menschenwürdigen Leben zu verhelfen und medizinische Versorgung zu gewährleisten.

Jeder Euro wird bei den Bedürftigen ankommen!

Zur Autorin: Janne Wanner, ehem. Waldorfschülerin aus Reutlingen, lebte sechs Monate in Nepal. Kontoverbindung: Janne Wanner, Spendenkonto Nepal, IBAN: DE27 6405 0000 0008 9665 86, BIC: SOLADES1REU

Bei Fragen dürfen sie sich gerne an wir-helfen-nepal@web.de wenden