Kandidatinnen und Kandidaten ...

Nele Auschra (1969) war nach dem Studium in der Verlags- und PR-Branche beschäftigt, anschließend zehn Jahre Geschäftsführerin an Michaeli Schule Köln. Im Bundesvorstand seit 2017. Seit 2020 ist sie für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des BdFWS tätig. »Die nunmehr fast vier Jahre, in denen ich mich in dieser Funktion für die Bewegung einbringen konnte, waren lehrreich, befruchtend und außerordentlich impulsierend. Diese Arbeit möchte ich sehr gerne fortsetzen und ich freue mich, wenn ich weiterhin für die Öffentlichkeitsarbeit, Inklusion und Interkulturalität, Zusammenarbeit mit anderen anthroposophischen Verbänden sowie Gleichgesinnten in der Zivilgesellschaft und ganz allgemein als Vertreterin der Waldorfpädagogik auf anthroposophischer Grundlage mitgestaltend wirken kann.«

Wilfried Bialik (1960) ist Sprecher der LAG-NRW in Dortmund und Geschäftsführer und Sportlehrer an der Freien Waldorfschule Sankt Augustin. »Als Lehrer, Klassenbetreuer und Geschäftsführer konnte ich die Entwicklung der Waldorfpädagogik an vielen Waldorfschulen in den letzten zwanzig Jahren in allen Ausprägungen kennen lernen. In Landes- und Bundesgremien, Arbeitskreisen und Projektgruppen durfte ich meine Fähigkeiten einbringen und habe dies gerne und ehrenamtlich übernommen. Wesentlich für mich ist, das freie Schulwesen auszubauen und die Selbstbestimmtheit jeder Waldorfschule in Deutschland und Europa zu ermöglichen und zu erhalten. Dazu gehört es, als Bundesvorstand bildungspolitische Aufgaben zu übernehmen, die rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen zu schaffen und unsere Schulen zu stärken und weiterhin wachsen zu lassen. Es ist mir ein Anliegen, die Lehrerbildung konkret an den Bedürfnissen der Waldorfschulen in den Regionen auszurichten und hierzu die Zusammenarbeit der Hochschulen und Lehrerbildungsseminare im BdFWS zu fördern.«

Stefan Böse (1973) ist Vater von sieben Söhnen, arbeitet in den Bereichen Produkt-Design, Finanzbuchhaltung (u.a. Campus-Mitte-Ost) und ist Mitglied im Regionalelternrat Mitte-Ost und der Bundeselternkonferenz. »Die Waldorfpädagogik mit ihren Auswirkungen auf Kunst, Architektur, Medizin und Ökologie machten mich zu ihrem Fan. Die Pandemie hat uns gezeigt, dass alles fortgeführt werden kann, wenn man nur kreativ ist und keine Scheu vor Weiterentwicklung hat – aber es ist nicht dasselbe ohne Fans vor Ort. Die Waldorfpädagogik hat in den letzten Jahren trotz des grandiosen 100. Geburtstag auch für Negativschlagzeilen gesorgt, die einen Imageschaden bedeuten. Coronaleugner, Kindeswohlgefährder und Unterwanderung durch rechtes Gesocks schaden dem guten Ruf – dem möchte ich entschieden entgegenwirken! Ich stehe für Entwicklung ein. »Nur weiter so« ist nicht meine Überzeugung! Ich möchte für die Waldorfpädagogik werben und dabei helfen, das Umfeld mit zu gestalten, damit wir für die wachsenden Herausforderungen gewappnet sind. Als ein gewähltes, sichtbares Mitglied der Elternschaft im Bundesvorstand wäre die Grundidee des »Goldenen Dreiecks« (nach Bernhard Lievegoed) umgesetzt, dass die Eltern­arbeit kompetenter und anerkannter Bestandteil der gesamtpädagogischen Arbeit wird.«

Sonnhild Gädeke-Mothes (1965) absolvierte ein Eurythmie-Studium bei Else Klink, anschließend langjährige Dozenten-, Bühnen- und Tourneetätigkeit. 20 Jahre als Eurythmistin, Klassenbetreuerin und in der Schulleitung an der FWS Kassel tätig. Mitbegründerin von Oberon Eurythmietheater Essen, What Moves You Berlin. Vorstand und Künstlerische Leitung von YEP Young Eurythmy Performance Kassel. Seit 2017 in der Oberstufenlehrerfortbildung in Taiwan tätig. »Den Schutzraum Schule als Lebens- und Lernraum in Zeiten weltweiter Umbrüche für Kinder, Jugendliche und Erwachsene aller Herkunftsländer täglich Realität werden zu lassen: Dafür möchte ich einstehen. Einhergehend mit der Tatsache, dass die erfolgreich gelebte 100-jährige Praxis der Waldorfpädagogik auf der Grundlage beruht, dass Rudolf Steiner das in esoterischer Form dargestellte Menschenbild als Herzorgan der Waldorfpädagogik konstituiert, bedarf es für eine exoterische Tätigkeit aller Lernenden, Begleiter und Eltern, dieses einerseits als Quellort zu pflegen, andererseits jedoch auch in eine immer wieder neue verständliche Sprache zu übersetzen. Mehr denn je benötigen wir heute die Zusammenarbeit von Ärzten und Psychologen, entwicklungs- und lernbegleitenden Lehrern, um der Signatur der Zeit, geprägt von Angst und Unsicherheit, fördernd zu begegnen. Die Waldorfpädagogik mit ihren Entwicklungschancen und Aufgaben öffentlich und zeitgemäß zu vertreten, ist mein Anliegen.«

Stefan Grosse (1958) ist Klassenlehrer an der FWS Esslingen und seit 2014 im Bundesvorstand tätig. Arbeitsschwerpunkte sind die Gründungsberatung, die Pädagogische Forschungsstelle, das European Council, das internationale Markenrecht und die Qualitätsentwicklung. »Es ist mir wichtig, dass ich als Vorstand zugleich tätiger Lehrer bin und eine Pädagogik, die sich als Geburtshilfe der Individualität versteht, täglich praktizieren kann. Der Waldorfpädagogik in einem sich sehr dynamisch wandelnden Umfeld eine authentische Lebensform zu ermöglichen und ihr den Raum zu öffnen, dass sie sich zeitgemäß und zukunftsoffen weiterentwickeln kann, ist das Kernanliegen meiner Arbeit im Vorstand. Diese herausfordernde wie bereichernde Aufgabe möchte ich gerne für eine weitere Amtszeit fortführen. Dabei freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen; die Arbeit im Kollegialorgan Vorstand ist immer substantiell und effizient gewesen.«

Hans-Georg Hutzel (1963) war bis 2010 Geschäftsführer an der FWS Kreuzberg und bis 2018 Lehrer und Geschäftsführer an der Emil Molt Akademie Berlin. Seit 2002 ist er im Finanzierungsrat, seit 2018 im Bundesvorstand und als Geschäftsführer beim Bund der Freien Waldorfschulen tätig. »Die Waldorfpädagogik ist für mich eine offene und moderne Pädagogik, die den Menschen in seiner Individualität erkennt und fördert, wie auch gestaltend in die Gesellschaft wirkt. Dabei fußt sie auf einer langen Tradition und ist zugleich beweglich und wandelbar in die Zukunft hinein. Diese Spannungen produktiv zu nutzen und zusammen mit anderen zu gestalten ist mir ein Anliegen.«

Friederike Kenneweg (1967) ist Klassenlehrerin in Berlin. Studium der Rechtswissenschaft, Ausbildung als Mediatorin und Mitarbeit im deutschen und internationalen Religionslehrergremium sowie in der Lehrerbildung tätig. »Mein besonderes Anliegen ist das Wirksamwerden des anthroposophischen Menschenbildes, das unserer Pädagogik zugrunde liegt und unsere Arbeit stets erneuert und befruchtet, wie eine lebendige, nie versiegende Quelle. Die Freiheit und Selbstbestimmtheit der einzelnen Schulen, die Rechtsberatung, die Begleitung von Schulen/Kollegen in Krisen, die Gewaltprävention, Fragen der Inklusion und die Lehrerbildung sind meine Interessensgebiete. Rudolf Steiner sprach davon, dass an jedem Kind eine Rettung zu vollziehen sei. Das immer tiefere Wahrnehmen des einzelnen Kindes und das heilende Element der Waldorfpädagogik sind in meiner täglichen Begegnung mit Schülerinnen und Schülern ein wichtiges Übungsfeld geworden. Dabei ist die Frage nach der Kraft der Meditation im Alltag für mich ein Schlüssel, wie wir unseren Aufgaben, die in rasantem Tempo immer neue Herausforderungen mit sich bringen, begegnen können. Leitstern für mein eigenes Lehrersein ist es, selbst stets Lernende zu bleiben.«

Eva Wörner (1968):  Architekturstudium, danach zehn Jahre als Architektin tätig; bis 2015 Geschäftsführerin an Waldorfschule Frankfurt; berufsbegleitend Ausbildung zur Mediatorin. Geschäftsführerin des Seminars für Waldorfpädagogik Frankfurt, seit 2017 Vorstand im BdFWS. »Mein Schwerpunkt ist die Rechtsberatung im BdFWS. Daneben widme ich mich vornehmlich der Kommunikation und den dazu notwendigen Wegen und Prozessen. D.h. im Kleinen betreue ich die Geschäftsstelle in Personalfragen und im Großen lenke ich mein Augenmerk auf die Zusammenarbeit der Bundesgremien und die Verknüpfung von Arbeitskreisen mit dem Bundesvorstand. Der Vernetzung des BdFWS und der Kindergartenvereinigung, der Entwicklung von neuen Ideen für die Lehrerbildungsfinanzierung und dem Thema Gewaltprävention gehört mein besonderes Interesse.«