Leistung ist unbezahlbar. Götz Werner über die gesellschaftliche Revolution

Wenn ein dm-Kunde zum Beispiel eine Zahnpastatube kauft, geht er, wie die meisten anderen Konsumenten, davon aus, er würde diese Tube Zahnpasta an der Kasse bezahlen. Das ist jedoch ein Irrtum. Die Zahnpasta ist schon bezahlt, sonst könnte sie gar nicht im Regal stehen. Durch den Vorgang an der Kasse versetzt der Käufer uns lediglich in die Lage, wieder eine neue Tube Zahncreme zu bestellen. Etwas zu bezahlen, heißt im Grunde also immer nur eines: gut gemacht, weiter so! Es ist eine Beauftragung weiterzumachen, ein Ausdruck von Wertschätzung!

Wenn wir uns diesen Perspektivwechsel – daß nicht die Vergangenheit abgerechnet, sondern die Zukunft ermöglicht wird – in gesellschaftlichen Dimensionen vorstellen, dann haben wir aus der Logik heraus Einkommen und Arbeit getrennt.

Doch denken wir weiter, fragen wir uns, warum wir das Einkommen überhaupt benötigen: Weil wir irdische Wesen sind, die sich ernähren, kleiden, fortbewegen wollen. Und wofür benötigen wir die Arbeit? Um uns als geistiges Wesen weiterentwickeln zu können! Fragen Sie sich einmal, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie die Arbeit, die Sie die letzten Jahre vollbracht haben, nicht gemacht hätten! Mit Arbeit entwickelt man sich als Mensch weiter. Es herrscht aber noch immer die Meinung, Einkommen sei die Folge der Arbeit. Das Einkommen ist jedoch im Gegenteil die Voraussetzung für Arbeit!

Es geht nun darum, daß wir als Gemeinschaft gesellschaftliche Verhältnisse schaffen, die es dem einzelnen ermöglichen, über sich hinauszuwachsen! BGE heißt, so gesehen, nicht: ab in die Hängematte, sondern: wir geben dir Zutrauen, und jetzt zeig uns, was du kannst! Wachs über dich hinaus! Bring deine Fähigkeiten in die Gesellschaft ein!«

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