Alle Weltreligionen befürworten Organspende

Gregor Grabowski

Der Bericht von Christel Traut ist an vielen Stellen fehlerhaft!

Erstens ist die Entscheidung zur Organspende nicht aufgenötigt, denn sie ist frei. Der einzige Grund dieser Entscheidungslösung ist, dass der Mensch sich mit dem Thema Organspende beschäftigt, so dass im Falle eines tragischen Schicksals, welcher fast immer vorliegt, wenn jemand hirntot ist, den Angehörigen die Entscheidung für oder gegen die Organentnahme leichter fällt. Am Ende müssen trotz Organspendeausweis immer die Angehörigen entscheiden. 16-Jährigen, die so verantwortungsbewusst sind, dass sie im Straßenverkehr teilnehmen können, sollte man nicht absprechen, dass sie ihren Angehörigen bei dieser Entscheidung helfen können.

Zweitens: Definitiv stimmt die Darstellung des Hirntodes nicht. Ein Hirntoter stirbt sofort, wenn man nicht den Hormon- und Stoffwechselhaushalt durch Medikamente manipuliert. Es gibt keinen einzigen Fall, bei dem ein für hirntot erklärter Mensch zurück ins Leben gekommen ist.

Drittens: Schmerzmittel werden einem hirntoten, potenziellen Organspender nicht wegen möglicher Schmerzen gegeben, sondern zur Unterdrückung spinaler Reflexe.

Viertens: Die Kosten für Medikamente belaufen sich bei einfacher Lebertransplantation nicht einmal auf ein Drittel der angegebenen 150.000 Euro. Alle großen Weltreligionen befürworten die Organspende. Das tibetische Totenbuch beschreibt einen über 40-tägigen Todesprozess, bis die Seele den Leib verlässt. Trotzdem werden bei uns die meisten Toten nach wenigen Tagen verbrannt. Ich bin mir sicher, dass auch die Anthroposophie nach Steiner vollkommen vereinbar mit der Organspende ist. Meine vierjährige, kombiniert leber- und nierentransplantierte Tochter geht in Ravensburg in den Waldorfkindergarten.

Zum Autor: Gregor Grabowski ist Vorsitzender des Förderkreises chronisch nierenkranker Kinder und Jugendlichen e.V. und Yogalehrer

Link: www.anthroposophie-lebensnah.de/lebensthemen/ethische-fragen/organtransplantation/

Zum Artikel von Christel Traut