Den eigenen Augen trauen

Daniel Moos

Guten Tag Herr Jaecker,

mit Interesse habe ich Ihren Artikel in der Erziehungskunst (2/16) »Amerika ist an allem schuld« gelesen. Dazu möchte ich einige Anmerkungen machen: Ich würde mich selbst als Amerikafreund und als Gegner von Verschwörungstheorien bezeichnen und bin doch nicht ganz einverstanden mit ihren Ausführungen.

Sie kritisieren zurecht die Ressentiments gegen Amerika und insbesondere die atemberaubenden Unterstellungen gegenüber den Vereinigten Staaten, die jeglichen Beweis entbehren lassen. Könnten Sie sich aber vorstellen, dass Jahre nach dem 11. September ich mir schmerzvoll eingestehen musste, dass die offiziellen Gründe, die als Einsturzursache für die Twin Towers, insbesondere aber für WT 7 angegeben werden, auch für einen physikalisch ungebildeten Laien wie mich, nicht nachvollziehbar sind. Ich habe lange für diese Einsicht gebraucht und ich würde niemals Spekulationen Vorschub leisten wollen, wer dahinter steckt, aber die Hochhäuser fielen in sich zusammen wie bei einer perfekten Sprengung. Das ist durch die Flugzeuge und den Brand allein nicht zu erklären. Ich habe mich dann etwas genauer mit den Themen beschäftigt und bin unter anderem auf Daniele Ganser und die Vereinigung amerikanischer Architekten gestoßen, die sich um die »Wahrheit« von 9/11 bemühen (ich denke Sie kennen diese Quellen); dies hat meine Zweifel leider wachsen lassen. Wie gesagt, ich bin ein Freund Amerikas, ich kenne dort phantastische Menschen, aber ich kann leider der offiziellen Version nicht folgen. Also, nicht jeder, der der offiziellen Version nicht folgt, ist gleich ein Verschwörungstheoretiker und/oder Amerikaskeptiker und wir sollten unsere Schüler dahingehend ermutigen ihren Augen zu trauen und kritische Fragen stellen zu dürfen, selbst wenn sie der allgemeinen Meinung widersprechen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. Daniel Moos, Schularzt in Witten, Arzt für Anthroposophische Medizin, ehem. Waldorfschüler.

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