Liebt das Böse gut – Zu Michaeli an Waldorfschulen

Drucilla Boone-Seelbach

Die Geschichte von St. Michael und seinem Kampf mit dem Drachen wird oft erzählt, das Georgspiel wird aufgeführt, Mutproben werden von Schülerinnen und Schülern  erlebt, viele wunderbare Lieder werden gesungen, und an manchen Schulen gibt es einen Drachen, der überwunden, besiegt wird.

Dieses Fest – wie auch die anderen Jahreszeitenfeste – vermittelt den jungen Menschen wichtige Werte, die ihnen helfen und begleiten, ihr Leben zu gestalten. Zukunftsvisionen werden in ihren Seelen gesät, von höheren Mächten geführt und begleitet. Die Gestaltung eines solchen Festes ist eine Herausforderung für die Erwachsenen – und auch sie werden hierin geführt und begleitet.

Es wäre interessant und anregend zu erfahren, wie Waldorfschulen in In- und Ausland dieses Fest gestalten, vor allem wie sie das Wesen des Drachens darstellen und überwinden. Michael Ende zeigte in seinen Büchern  Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer und Jim Knopf und die Wilden 13  auf wunderbare Weise, wie sich der Drache Frau Malzahn in die Schlange der Weisheit verwandeln durfte.

Kann dies eine Anregung für Waldodrfschulen im Umgang mit dem Drachen am Michaeli-Fest sein?  Im Sinne von Albert Steffens Aufruf – »Liebe das Böse gut!«