Max und Moritz an der Waldorfschule

Uwe Kliemt

Ob ich wollte oder nicht: regelmäßig in den Sommerferien bekam ich Besuch von den beiden Spitzbuben und ließ mir ihre neuen frechen Melodien vorsingen. Witwe Bolte, Lehrer Lämpel, Schneider Böck und all die anderen wurden nun Jahr für Jahr musikalisch heimgesucht. In manchen Jahren entstand so eine Art Fortsetzungsgeschichte. In der ersten Monatsfeier führten wir vor, was wir bisher gelernt hatten, und setzten dies bei den weiteren Feiern fort, bis der ganze Streich gesungen werden konnte. Das Auswendiglernen ging rasch, fast wie nebenbei, und so waren die Aufführungen frisch und lebendig. Auf der letzten Frühjahrstagung in Hamburg-Bergstedt konnten wir die Lehrer mit den »frommen Bäckersleut« aus dem sechsten Streich erheitern. Der siebte Streich folgt noch vor den Sommerferien. Der Gesang ist für gleichstimmigen Chor mit Klavierbegleitung konzipiert, fängt meist einstimmig an und gliedert sich immer wieder in zwei- und dreistimmige Sätze auf. So lernen die Schüler in kanonartigen Sequenzen oder in einfachen bis komplexeren Zusammenklängen aufeinander zu hören. Im nächsten Schuljahr 2011/12 planen wir eine Gesamtaufführung unter Mitwirkung einer Klasse der benachbarten Rudolf- Steiner-Schule und einer Lehrergruppe. Nun sind alle Streiche fertig, Prolog und Epilog sind dazugekommen und Max und Moritz wünschen sich nichts sehnlicher, als auch in anderen Waldorfschulen ihren Schabernack zu treiben. 

Zum Autor:

Uwe Kliemt ist freischaffender Musiker (TempoGiusto) und seit fast 20 Jahren Musiklehrer an der Christophorus Schule in Hamburg-Bergstedt

Hinweis: Die Noten sind erhältlich unter uk@tempogiusto.de oder 040/6046976 für 18,– Euro mit allen Aufführungsrechten. Wer vorab einen Blick in die Noten werfen möchte, kann sich eine pdf-Datei downloaden, in der von allen Streichen das Vor- und Nachwort, jeweils eine Seite, erscheint. www.tempogiusto.de