Menschenwürdige Alterversorgung. Bund der Freien Waldorfschulen und Hannoversche Kassen richten Solidarfonds ein

Hilmar Dahlem, Thomas Krauch

Mangelnde individuelle Vorsorge, veränderte Lebensumstände (z.B. nach Trennung), Übernahme von Entwicklungsaufgaben im Rahmen der Waldorfschulbewegung im Ausland – die Ursachen sind vielfältig. In einzelnen Fällen wird aber auch deutlich, dass die im Bund der Freien Waldorfschulen bestehenden Vereinbarungen zur Altersversorgung der Schulen teilweise nicht mehr tragen.

Unabhängig von diesen Ursachen ist festzustellen, dass eine drohende Altersarmut bei einzelnen Mitarbeitern an Waldorfschulen für erhebliche Verunsicherung sowohl bei den Betroffenen als auch im Umkreis der Schulen sorgt. Um persönliche Härten zu vermeiden, menschenwürdige Lebensbedingungen im Alter zu sichern, ein solidarisches, »initiativfreundliches« soziales Klima in der Schulbewegung zu pflegen und nicht zuletzt aus Sorge um das Ansehen der Waldorfschulbewegung in der Öffentlichkeit, ist eine Auseinandersetzung mit diesem Thema unerlässlich.

Der Bund der Freien Waldorfschulen und die Hannoverschen Kassen wollen in dieser Frage gemeinsam in mehreren Schritten ein tragfähiges Instrumentarium entwickeln und einen Solidarfonds aufbauen. Die Hannoverschen Kassen sind bereit, einen solchen Fonds treuhänderisch und in Abstimmung mit dem Bund der Freien Waldorfschulen im Rahmen der Hannoverschen Unterstützungskasse e.V. zu verwalten und Anträge an den Fonds entgegenzunehmen. Unterstützt werden sollen ehemalige Mitarbeiter, die mindestens 10 bis 15 Jahre ihres Berufslebens an einer Waldorfschule oder auch einem Lehrerseminar tätig waren und weniger als 1.200 Euro im Monat für ihren Lebensunterhalt zur Verfügung haben. Die genaue Ausarbeitung der Vergabekriterien und die Berufung eines Vergabeausschusses sind derzeit in Vorbereitung.

Durch eine Umfrage an den Schulen soll ein Bild gewonnen werden, mit welchem Bedarf in den kommenden Jahren zu rechnen ist. Auf dieser Basis und einer Vergabeordnung kann dann im Bund der Waldorfschulen und mit Partnern über die Mittelherkunft gesprochen werden. Ein solcher Fonds wird nur leben können, wenn eine ausreichende Zahl von Menschen aus dem Umkreis der Schulen bereit ist, die Arbeit des Fonds mit Spenden zu unterstützen. Auch Schulen und befreundete Stiftungen werden angesprochen und gebeten, sich mit freiwilligen Beiträgen an dem Fonds zu beteiligen.

Anregungen zur Ausgestaltung des Fonds sowie Hinweise auf bedürftige ehemalige Mitarbeiter unserer Einrichtungen bitte an: Hilmar Dahlem / Hannoversche Kassen, Tel. 05 11 / 82 07 98-64 | E-Mail: dahlem@hannoversche-kassen.de | Thomas Krauch / Bund der Freien Waldorfschulen, Tel. 07 11 / 2 10 42-12 | E-Mail: krauch@waldorfschule.de