Diesen und weiteren Fragen gehen die vier Universitätsklinika Baden-Württembergs im neu gegründeten Akademischen Zentrum für Komplementäre und Integrative Medizin (AZKIM) nach. Der Verbund erforscht die Wirkung und Sicherheit von komplementärmedizinischen Verfahren mit wissenschaftlichen Methoden. AZKIM wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) Baden-Württemberg mit insgesamt 1,2 Millionen Euro über einen Zeitraum von drei Jahren gefördert. Beteiligt sind die Universitätsklinika Heidelberg, Freiburg, Ulm und Tübingen, die ihre Expertise in Immunologie, Onkologie, Naturstoffanalytik und Versorgungsforschung bündeln.
Der Verbund will zum einen die Grundlagenforschung und die klinische Forschung vorantreiben, zum anderen Konzepte erarbeiten, um die universitäre Aus- und Weiterbildung im Bereich der komplementären Heilmethoden sowie die Patientenberatung zu verbessern.
Bei vielen Krankheiten werden bereits komplementäre Therapiemethoden eingesetzt, die den Heilungsprozess unterstützen sollen. Nach Umfragen (z.B. Allensbach-Studie 2010) verwenden mehr als zwei Drittel der Bevölkerung Naturheilmittel. Doch an den Universitäten ist die Komplementärmedizin bislang wenig präsent. »Ob tatsächlich und wenn ja wodurch positive klinische Effekte erzielt werden, ist oft unklar. Selbst bei einer zu beobachtenden positiven Wirkung sind die zugrundeliegenden molekularen Mechanismen weitgehend ungeklärt«, erläutert Professor Dr. med. Yvonne Samstag, Initiatorin und federführende Sprecherin des Verbundes.
Neben Professor Dr. med. Yvonne Samstag (Immunologie, Universitätsklinikum Heidelberg) gehören Professor Dr. med. Stefanie Joos (Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Tübingen), Professor Dr. med. Roman Huber (Innere Medizin und Naturheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg) und Professor Dr. med. Thomas Simmet (Klinische Pharmakologie und Naturheilkunde, Universitätsklinikum Ulm) zu den AZKIM-Gründungsmitgliedern.
Weitere Infos online: www.azkim.de
Quelle: DAMiD