Rennbahnen und drehende Babys. Siebtklässler stellen bewegliches Spielzeug her

Michael Mezger

Die Aufgabe war, in Kleingruppen bewegliches Spielzeug herzustellen. Ich hatte zwei Prototypen gebaut, die den Schülern als Anregung dienen sollten. Beide Spielzeuge zeigen eine kleine Szene, bei der sich durch Drehen einer Kurbel auf einem kleinen Kästchen etwas bewegt. Zum einen ein Segelschiff, das über das Meer fährt und von einem Fisch begleitet wird, und zum anderen zwei Skateboard­fahrer, die sich drehend und springend bewegen. Dabei wird die vertikale Drehbewegung einer Achse mittels einer Nocke in eine Auf- und Abwärts- sowie in eine horizontale Drehbewegung umgesetzt.

Nachdem sich zwei bis vier Schüler in Arbeitsgruppen zusammengefunden hatten, konnte die Arbeit beginnen. Sie zeichneten Entwürfe, fertigten Skizzen oder auch maßstabsgetreue technische Zeichnungen an. Die Schüler hatten viele gute Ideen, für deren Realisierung einiges an ihren Entwürfen verändert und teilweise vereinfacht oder auch verworfen werden musste.

Diese Entscheidungen in den Gruppen zu treffen, war nicht immer einfach. Eine Gruppe löste sich sogar auf und die betroffenen Schüler mussten sich neu orientieren. Als Lehrer versuchte ich, mich soweit als möglich zurückzuhalten.

Ich wollte, dass die Schüler sowohl bei den sozialen Prozessen als auch bei den fachlichen Auseinandersetzungen selbstständig Lösungen fanden – was ihnen teilweise auch gelang. Es entstanden innerhalb eines Jahres vierzehn verschiedene Projekte, die mit meiner Hilfe alle vollendet werden konnten. Die Arbeiten tragen die folgenden Titel: Rennbahn, Drehendes Baby, Steigender Ballon, Free-fall-tower, Titanic, Boxer, Schokokussschleuder, Schleuder, König, Trampolin, Karussell, Murmelbahn, Kegelspiel, Zirkus.

Als Werklehrer stelle ich mir immer wieder die Frage, wie ich möglichst viele Schüler anregen kann, ein Werkstück fertig zu machen und dabei ihre Freude nicht zu verlieren. Eine Antwort bekam ich durch dieses Projekt.