Demeter als Kulturimpuls

Dirk Wegner

In sieben Kapiteln und zwei Anhängen werden die wichtigsten Dimensionen des biologisch-dynamischen Kulturimpulses ausgebreitet. Diese sind bedeutend, geht es doch bei Landwirtschaft stets um fundamentale und existenzielle Fragen: Wie kann die wachsende Erdbevölkerung sich ernähren? Welches Bild hat der Mensch von der Natur als Trägerin von lebendigem Wachstum und welches von sich selbst als Lebe-Wesen? Denn eine wesentliche Grundlage der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise ist, dass geistige Zusammenhänge als maßgeblich für eine gesunde Nahrung und deren Erzeugung angesehen werden. All diese Aspekte werden knapp, aber mit mannigfaltigen Fakten unterlegt, abgehandelt. Das Buch soll, laut Vorwort des Herausgebers, vor allem Leser ansprechen, die dem Demeter-Phänomen fremd gegenüberstehen. Ihnen wird nahe gelegt, »über ihren Schatten zu springen«. In der Tat kann die unvermittelte Darstellung der Präparate, die Seiten füllende Abbildung eines Kuhfladens, die physikalische Wunderwirkung der Düngung (z.B. Reduktion von Radioaktivität) befremdend wirken und setzt mindestens Unbefangenheit, wenn nicht eine positive Haltung voraus. Insofern spricht das Buch wohl doch eher Fachleute an: Anthroposophen, die mehr Konkretes und Praktisches über den Demeter-Landbau erfahren wollen, und in diesem Bereich Mitarbeitende, die sich den großen Kontext ihrer Tätigkeit erschließen wollen.

Matthias Mochner: Das Demeter-Phänomen. Die biologisch-dynamische Landwirtschaft – ein Weg aus der Sackgasse der Agrochemie, geb., 192 S., 85 Abb., EUR 29,– Elster Verlag, Zürich 2015