Lieder in Spirale

Bernhard Mrohs

Mit der Liederspirale hat Peter Appenzeller eine Sammlung von Liedern für die Unter- und Mittelstufe durchwegs aus eigener Feder vorgelegt. Die Lieder, ein- oder mehrstimmig und oft mit einfacher Klavierbegleitung gesetzt, sind übersichtlich und entsprechend für das Alter der Schüler geordnet.

Die Sammlung ist vor allem für den Kindergarten und die ersten Schuljahre eine willkommene und bereichernde Ergänzung. Der Quintenstimmung für die Kleinen mit einer Vielfalt unterschiedlicher Lieder wird breiter Raum gegeben. Auch der Übergang in die Diatonik für die Größeren ist mit vielen kleinen Kompositionen gut gelungen. Die Mehrstimmigkeit für die Mittelstufe könnte etwas anspruchsvoller ausgefallen sein, ist aber auch hier durchaus brauchbar für den Unterricht. In Deutschland wird es wohl einige Schwierigkeiten geben mit den wenigen in Schwiizer-Dütsch gehaltenen Texten.

Die Anmerkungen im hinteren Teil des Buches sollen den Pädagogen bei der Auswahl der Stücke helfen und Informationen zu den verschiedenen Entwicklungsstufen des Kindes geben. Leider sind hier manche Ausführungen, vor allem für weniger musikalisch gebildete Lehrer irreführend. So ist nicht nachzuvollziehen, warum der Gesang »von materialistischem Geist in die Enge getrieben« sein soll. Und dass »die Diatonik« den »weißen Tasten des Klaviers« entspricht, trifft nicht zu. Die Diatonik ist im Vergleich zur Pentatonik oder zur Chromatik ein Tonsystem in Dur oder Moll, das unserer gesamten Musik zu Grunde liegt und je nach Tonart auch schwarze Tasten des Klaviers beinhalten kann. Lediglich C-Dur und eine bestimmte A-moll Tonart haben ausschließlich weiße Tasten.

Alles in allem ist die Liederspirale eine gute Ergänzung zu bereits vorhandenem Liedgut und wunderbar geeignet für den Kindergarten und die Unterstufe.

Peter Appenzeller: Die Liederspirale: Lieder von Peter Appenzeller für die Unter- und Mittelstufe. 112 S., brosch. EUR 18,–. Pforte Verlag, Dornach 2010