Metallische und mineralische Heilmittel

Reinhold Wolfrum

In erzählerisch einmaliger Weise erhält der Leser nicht nur Aufklärung über mehr als 800 medizinische Anwendungen, sondern auch einen tiefen Einblick in das Wesen dieser Elemente an Hand ihrer chemischen Phänomene. Die wunderbaren Bilder sind hierbei eine weitere große Hilfe. Zur Demonstration der Phänomene beschreibt der Autor relativ einfache Experimente, die der Leser bei entsprechender fachlicher Ausbildung und Ausrüstung teilweise nachmachen kann – nicht zuletzt im Chemieunterricht. In diesem sehr persönlichen Buch erzählt Sommer auch Geschichten aus seiner eigenen chemisch geprägten Biographie. Es entsteht so eine gelungene, spannend zu lesende Mischung aus Historie, Naturwissenschaft und Medizin. Man wird vom Erz in der Natur über das chemische Labor zum Heilmittel geführt und versteht am Ende, warum dieses Heilmittel bei dieser Indikation wirkt. Das Buch ist deshalb sowohl für Fachleute als auch für interessierte Laien eine Fundgrube. Der etwas vorgebildete, kritische Patient kann sich über das Register informieren, welche Heilmittel für seine Diagnose in Frage kommen, idealerweise in Kombination mit dem Heilpflanzenbuch des Autors und dem Vademecum Anthroposophische Arzneimittel. Wo ärztlicher Rat und Begleitung unbedingt erforderlich sind, wird man darauf hingewiesen.

Man bekommt, dieses Werk lesend, eine Ahnung davon, dass Mensch, Erde und Kosmos eine gemeinsame Evolution durchlaufen haben und der Natur durch pharmazeutisch-homöopathische Prozesse ihre verborgenen Heilkräfte entlockt werden können. Ein Gefühl der Dankbarkeit der Schöpfung gegenüber mag sich daraus entwickeln.

Markus Sommer: Metalle und Mineralien als Heilmittel, 624 S., geb., viele Farbfotos, EUR 36,–, Verlag Urachhaus, Stuttgart 2018