Vielfältig – kurz – informativ

Helmut Fiedler

Voraussetzungslos wird in die Themen eingeführt und auf häufig gestellte Fragen eingegangen. So kann sich der Leser in den ersten beiden Kapiteln zum Menschenbild als Grundlage der Pädagogik informieren, zur Lehrerbildung, zum Epochenunterricht, zum Klassenlehrerprinzip, zur Eurythmie, zur Medienmündigkeit und auch zur Kinderbesprechung als einem wichtigen Element der Waldorfpädagogik.

Das dritte große Kapitel vereinigt verschiedene Erfahrungsberichte. So zum Beispiel aus Sicht von Schuleltern – Elternsein an einer Waldorfschule verlangt mehr als Kuchen backen –, Lehrern – warum sie mit Freude unterrichten und was ihnen ihre Arbeit bedeutet – und ehemaligen Schülern – was ist aus ihnen geworden? Kamen sie in der Welt außerhalb der Waldorfschule zurecht?

Im vierten großen Kapitel geht es um Organisation. Hier erfährt der Leser u.a. etwas über die Grundlagen der Selbstverwaltung an Waldorfschulen, zum Lehrplan sowie zur Frage des Schulgeldes.

Der Leser bekommt mit dem Buch einen guten Über- und Einblick in wichtige, oft nachgefragte Themen. Die Herausgeber betonen in ihrem Nachwort, dass der Buchinhalt eine Feststellung der Prinzipien und des derzeitigen Zustandes der Waldorfschulen spiegelt – mit Veränderungen ist in der Zukunft mit großer Wahrscheinlichkeit zu rechnen; vor allem sei das Qualitätsmanagement eine große Herausforderung. Der Leser wird nach der Lektüre des Buches zu einem, der mitreden und mitdenken kann.

Heinz Brodbeck, Robert Thomas (Hrsg.): Steinerschulen heute. Ideen und Praxis der Waldorfpädagogik, 317 S., EUR 24,–, Zbinden Verlag, Basel 2019