Mit dieser Anmerkung aus dem Beitrag: »Wie viel Mathematik braucht die Bildung? – ein Versöhnungsversuch« von Georg von Wallwitz ist schon viel gesagt über eine sehr interessante Sammlung von acht Aufsätzen zum Thema Bildung. Es wird aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet von Menschen, die aus beruflichen und berufenen Gründen dazu etwas zu sagen haben. Die meisten Autoren sind Professoren etwa in Erziehungswissenschaften und in der Lernforschung. Das Feld ist weit abgesteckt: Es reicht von den geschichtlichen Entwicklungen auf dem Bildungssektor bis hin zu aktuellen Situationen und deren Erforschung mit Hilfe der Lernwissenschaft im sozialen Kontext. Als Beispiele seien erwähnt die Hochbegabung, das sogenannte Cooling out (Ausgrenzung durch Bildung) und der Überblick über reformpädagogische Strömungen, der auch die Waldorfpädagogik beinhaltet.
Die Artikel sind fundiert und sachlich, aber auch durchaus witzig bis ironisch geschrieben, gelegentlich etwas hochgestochen – auch das wohl ein Bestandteil der Bildung. Nicht für jeden werden alle Beiträge gleichermaßen interessant sein, aber das Interesse wächst definitiv beim Lesen. Ergänzend für eine gute Übersicht gibt es Faltblätter im Deckel und Rücken des Buches, auf denen Statistiken zur »Bildung in Zahlen« als Kursbogen veröffentlicht sind.
Zwischen den verschiedenen Beiträgen sind als Bereicherung Lebensläufe verschiedener interessanter Persönlichkeiten eingefügt, bebildert mit Fotos aus der Kindheit der Erzählenden. Im Vorwort bezieht sich der Herausgeber des Kursbuches Armin Nassehi ganz lapidar darauf als »Ermöglichungs- und Verhinderungserfahrungen« für Lebenswege.
Es ist ein Buch, das zu lesen Spaß macht und viele Mosaiksteine im Bildungshirn zurechtrückt.
Armin Nassehi, Peter Felixberger (Hrsg.): Kursbuch 193 – 301 Gramm Bildung, 184 S., brosch., EUR 19,–, Murmann Verlag, Hamburg, 2018
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