Zauberhafte Klangwelt

Thomas Leins

Mit ihren sieben pentatonisch gestimmten Saiten ist die Kinderharfe nicht schwer zu erlernen. Wer sich als Erwachsener auf ihre zauberhafte Klangwelt einlässt, stellt verblüfft fest: Durch das Spielen auf der Harfe kann ein neuer Zugang zur eigenen Singstimme gefunden werden. Das Hören wird wacher und verfeinert sich, die musikalische Phantasie wird angeregt. Die Kinderharfe erweist sich als ein erstaunliches Hilfsmittel, um schon für die Kleinsten wohltuende musikalische Stimmungen hervorzubringen, zum Beispiel, wenn es darum geht, abends harmonisch in den Schlaf zu finden. Die Autoren haben in erster Linie Mütter und Väter im Blick, für die das Instrument neu ist, und bieten gut nachvollziehbare Übschritte an. Bei der Liedauswahl hatten sie eine glückliche Hand: Neben einigen sehr guten, jedoch außerhalb der Waldorfkindergärten wenig bekannten pentatonischen Beispielen stehen vertraute volkstümliche Lieder. Bei diesen schaffen sparsam eingesetzte Begleittöne einen ganz eigenen, feinen Stimmungsraum. Ein anderes Kapitel zeigt Möglichkeiten, in ein schöpferisches Spiel zu gelangen. Hier wird auch die Erzieherin fündig werden, die vor der Aufgabe steht, ein Märchen oder ein Puppenspiel musikalisch zu gestalten.

Die Autoren erheben an keiner Stelle den Anspruch, methodische Anregungen zu geben, und doch findet man sie, wie nebenbei, auf Schritt und Tritt. Davon kann auch derjenige profitieren, der die Kinderharfe beruflich einsetzt: in der täglichen Kindergarten­arbeit, bei Musikgruppen mit Vorschulkindern, im Musikunterricht der unteren Klassen, bei Elternkursen oder in der musikalischen Ausbildung von Erzieherinnen.

Mechthild Laier/Gerhard Beilharz: Kinderharfe spielen – Anregungen für Eltern und Erzieherinnen. 60 S., mit Notenbeispielen, kart. EUR 18,– edition zwischentöne, Weilheim/Teck 2009