Neu war, dass die Schulung im Umfang von zwei Wochenenden und einem Seminartag in die Praxis des laufenden Schuljahrs integriert wurde: Die Anregungen konnten auf diese Weise individuell verdaut, erprobt und dann gemeinsam reflektiert und weiter entwickelt werden.
● Im Einführungswochenende begegneten die Teilnehmer der Aufgabe, indem sie zum Beispiel ein lebendiges Bewusstsein für das Ich in seinem Werden und Gewordensein wecken konnten.
● Im zweiten, vertiefenden Wochenende beschäftigten sie sich mit dem Handwerkszeug des Mentors u.a. in Form des beratenden Gesprächs, der Begegnung mit den sieben Lebenslernschritten und durch die Arbeit mit den Kräften der Elemente.
● Am Abschlusstag lag der Schwerpunkt auf der Entwicklung einer Feedback-Kultur und die Teilnehmer stellten im Rahmen ihrer Zertifikatsarbeiten ihre intensive, individuelle Beschäftigung mit der neuen Aufgaben in beeindruckender Weise unter Beweis.
In einem rhythmisierten Arbeitsablauf, in dem sich Meditation und Stille, Impulsreferate, Rollenspiele, Gruppengespräche, Wahrnehmungserfahrungen und soziale Übungen ergänzten und stärkten, konnten wir ein Lern- und Begegnungsfeld schaffen, das – so die Aussagen der Teilnehmer in der Auswertung – gehaltvoll, praxisnah und belebend war und genug Raum für Begegnung bot. Sie konnten im Laufe des Prozesses ein neues Aufgaben- und Berufsbild entwickeln. Um dieses zu vertiefen, werden wir uns auf ihren Wunsch in einem Jahr wieder zu einem Üb- und Intervisionstag treffen.
Über den eigentlichen Zweck hinaus ist eine solche Mentorenschulung geeignet, Impulse für eine lebendige Vermittlung und Entwicklung von Waldorfpädagogik auf Augenhöhe zu setzen; sie kann zudem in den Schulen das Vereinbarungs- und Prozessbewusstsein für die Einarbeitung neuer Lehrer stärken; und nicht zuletzt unterstützt sie das kollegiale Miteinander im Sinne eines gemeinsamen Lernens auf neue Weise.
Im kommenden Schuljahr werden wir eine weitere Mentorenschulung durchführen; Interessenten wenden sich bitte an das Südbayerische Seminar in München.
Zum Autor: Robert Hell ist Dozent und Praxisausbilder am Südbayerischen Seminar für Waldorfpädagogik und arbeitet als Entwicklungsbegleiter und Coach.