Made by Waldorf: Deutschlands längste Murmelbahn

Kerstin Remsperger

Die Aufgabe war komplexer als gedacht: Mehr als zwei Jahre hat eine Gruppe von Eltern, Freunden und dem Lehrer Alfred Geyer der Waldorfschule Villingen-Schwenningen gebraucht, um ein spektakuläres Projekt für die Landesgartenschau in der Schwarzwaldstadt zu verwirklichen: die längste Murmelbahn Deutschlands. Ein Kreis von elf Murmelbegeisterten kümmerte sich um den Bau der Bahn, des Startturms samt Fördertechnik und Begleitweg, um Kugelkreationen, das Sponsoring, die Finanzierung, Öffentlichkeitsarbeit und Werbung, bis hin zu TÜV-Fragen – eine gewaltige Herausforderung.

In der Kugelwerkstatt schweißte die Gruppe dreißigtausend Plexiglasmurmeln zusammen – neun Zentimeter im Durchmesser, davon fünftausend mit Motiv-Entchen Clothilde – jede ein Unikat. »Sprayer« aus der Schülerschaft bemalten die Verkleidung des vier Meter hohen Startturms.

Der Kugelaufzug mit den speziellen Kugelträgern wurde montiert – und er funktionierte. Der erste Teil der zweihundertfünfzig Meter langen Bahn verläuft in einem durchsichtigen Rohr durch die Bäume. Der zweite Teil ist eine fast ebenerdige Eisenkonstruktion, die sich dem Hangverlauf anpasst. Große und kleine Gäste können auf dem von der Waldorfschule eigens angelegten Weg ihre Kugel begleiten. Die Reise der Murmeln endet in einem Wasserbecken – natürlich Neckarwasser. Und das tun sie noch Monate nach der Eröffnung der Landesgartenschau – bis zum 10. Oktober.