Traumapädagogische Hilfe in Kenia

Michaela Mezger

Vertreibung, Verstümmelung, Misshandlung, Kinderarbeit, Prostitution, Gewalt, Drogen und sexueller Missbrauch prägen den Alltag der Kinder, die vor der Hungerkatastrophe am Horn von Afrika fliehen. Spielen, Malen und Basteln sind für sie etwas Aussergewöhnliches. Unter den Flüchtlingen befinden sich auch ehemalige Kinder-Soldaten aus Somalia. Rund 4.000 Kinder haben das Flüchtlingslager ohne Eltern erreicht. Oftmals werden sie in Familien eingegliedert und dort als Sklaven missbraucht, ohne ausreichende Nahrung. Auch diejenigen Kinder, die mit ihren Familien nach der kräfteraubenden Flucht in Kakuma ankommen, sind weiteren Gefahren innerhalb des Camps ausgesetzt.

Um die seelischen Wunden dieser Kinder zu heilen und sie psychosozial zu stabilisieren, bedarf es eines Ortes, an dem sie sicher sind und ihren kindlichen Bedürfnissen nachgehen können. Daher werden die Freunde der Erziehungskunst in Zusammenarbeit mit der Nairobi Waldorf School und der ostafrikanischen Waldorfbewegung sowie mit Unterstützung der vor Ort tätigen UNHCR verschiedene Initiativen mit traumapädagogischem Fokus errichten.

Ein Kindergarten und ein Kinderschutzzentrum mit außerschulischen Aktivitäten werden entstehen. Zusätzlich wird es verschiedene Aktivitäten für Kinder geben, die nach ihrer Ankunft im Flüchtlingslager teilweise mehrere Monate im Aufnahmezentrum warten müssen. 13 Personen aus dem Flüchtlingslager sowie sieben (Waldorf-) Lehrer aus Kenia werden für den Umgang mit traumatisierten Kindern geschult und ausgebildet.

Das Kakuma Flüchtlingscamp liegt im Nordwesten Kenias. 1992 von der kenianischen Regierung gegründet, dient es heute abertausenden von Menschen aus Äthiopien, Burundi, der Demokratischen Republik Kongo, Eritrea, Ruanda, Somalia und Uganda. Rund 90.000 Menschen beherbergt das Camp, das vom Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) verwaltet wird, aktuell. Die Zahl der Flüchtlinge wächst täglich, da u.a. immer mehr Menschen aus Dadaab, dem größten Flüchtlingslager der Welt, ankommen.

Um nachhaltige traumapädagogische Strukturen aufbauen und lokale Mitarbeiter für die Fortführung der notfallpädagogischen Maßnahmen beschäftigen zu können, sind die Freunde der Erziehungskunst dringend auf Unterstützung angewiesen. Jede Spende kommt direkt der traumapädagogischen Arbeit und den Kindern im Kakuma-Flüchtlingslager zugute. 

Spendenkonto: Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V.
GLS Bank Bochum, BLZ 430 609 67, Konto 800 800 700, Stichwort »Ostafrika«

Michaela Mezger. E-Mail: m.mezger@freunde-waldorf.de | Web: www.freunde-waldorf.de