Warum gebe ich mein Kind auf eine Waldorfschule?

Von den Eltern besonders geschätzt wird, dass in der Waldorfpädagogik die individuelle Entwicklung jedes Kindes im Vordergrund steht und nicht Normierung und Leistungsdenken. Die Eltern erwarten hierfür, dass die Menschenkunde Rudolf Steiners eine wesentliche pädagogische Grundlage für die Arbeit der Lehrer darstellt.

Die Eurythmie wird als ein Alleinstellungsmerkmal der Waldorfschule angesehen, die ihre besondere Entsprechung in einem ganzheitlichen Umgang mit Leib, Seele und Geist hat. Von biographischer Bedeutung ist insbesondere der künstlerische Abschluss der Schüler. Ebenso wird die musikalische Ausbildung als wesentlich erachtet, nicht nur im Hinblick auf ein künstlerisches Gemeinschaftserlebnis, sondern auch für die Stärkung der Seelen- und Herzenskräfte der Schüler. Dass die handwerklich-künstlerischen Fächer gleichwertig neben den kognitiven Fächern unterrichtet und dadurch unterschiedliche Fähigkeiten ausgebildet werden, wird von den Eltern besonders geschätzt.

Durch den Epochenunterricht werden unter Berücksichtigung des Tag-Nacht-Rhythmus größere und individuellere Lernzeitfenster eröffnet, was im schnelllebigen Informationszeitalter nicht hoch genug geschätzt werden könne, so die Eltern. Diese Art des Unterrichts stärke auch die Willens- und Durchhaltekräfte.

In puncto Medienkompetenz wird durch die Einbeziehung altersabhängiger Methoden und Mittel differenziert an neue Technologien herangeführt – eine Vorgehensweise, die ebenfalls begrüßt wird.

Als weiteres wertvolles Merkmal der Waldorfschulen wird der Verbleib der Schüler in einem Klassenverband von der ersten bis zur zwölften Klasse angesehen, der besonders das Lernen des Ich am Du durch verbindliche und langfristige Beziehungen begünstige. Eine solche Klassengemeinschaft vermittle »Familiengefühl«, biete Halt und Geborgenheit.

Die Klassenspiele in der 8. und 12. Klasse sowie das Landwirtschafts-, Betriebs- und Sozialpraktikum schätzen die Eltern als besonders wertvoll für die Entwicklung ihrer Kinder ein.

Fazit: Die Mitglieder des Landeselternrates würden ihre Kinder jederzeit wieder auf eine Waldorfschule schicken.

Landeselternrat Berlin-Brandenburg, Dezember 2019