Waldorf100 – Kernprojekte

Kompositionen Metamorphosen

Die Idee: Hochschulstudierende einiger der besten Musikhochschulen der Welt schicken uns Kompositionen, die kurz, schön, anspruchsvoll und für Schulorchester spielbar sind. Von diesen sucht eine Jury unter Leitung des Präsidenten der Hochschule für Musik und Theater Hamburg‚ Elmar Lampson, die besten aus, die dann den Waldorfschulorchestern rund um die Welt bis Ende 2019 frei zur Verfügung gestellt werden. Aus vielen wunderbaren Einsendungen wurde das anspruchsvolle Stück für großes Orchester »Procession-Contraction: Metamorphosis« von Haihui Zhang ausgewählt. Haihui Zhang stammt aus Schanghai und studiert an der Manhattan School of Music.


Als zweites Werk wurde das leichter zu spielende Werk »Village« für Streichorchester und Holzblässer von Xu Weizun (englischer Name: Franco) vom Shanghai Conservatory of Music ausgewählt. Beide Werke werden Anfang des Schuljahres 2018-2019 über die Webseite waldorf-100.org zum Abruf verfügbar sein.

Gerne nehmen wir auch andere Kompositionen aus dem Umfeld der Waldorfschulen entgegen, sofern wir sie bis Ende 2020 auf unserer Webseite frei zur Verfügung stellen dürfen.

Henning Kullak-Ublick


Drama »Wo ist der Mensch?«

Die Idee: Wir schreiben ein Theaterstück aus, das sich der existenziellen Frage nach dem Wesen und Wirken des Menschen im 21. Jahrhundert mit all seinen neuen Herausforderungen widmet. Das Stück soll von Oberstufenschülern aufgeführt werden können und über eine entsprechend große Besetzung verfügen. Anfang 2019 wird der Preis von einer prominent besetzten Jury aus bekannten Schauspielern, Autoren und Dramaturgen vergeben, die selbst eine Waldorfschule besucht haben.

Bis Ende Mai waren schon viele Stücke eingegangen, die Ausschreibung dauert aber noch an. Teilnehmen dürfen Autoren, die bereits mindestens ein Stück in einem Theaterverlag publiziert haben. Alle Oberstufenschüler sind herzlich eingeladen, uns ihrerseits Essays, Gedichte, Theaterstücke oder andere Wortbeiträge zu schicken, die sich im weitesten Sinne mit der Frage »Wo ist der Mensch« befassen. Vielleicht werden wir alle, mindestens aber eine große Auswahl auf unserer Webseite (waldorf-100.org) veröffentlichen und möglicherweise auch ein Buch daraus erstellen.

Henning Kullak-Ublick


Kartentausch

Die Idee: Jede Waldorfschule auf der Welt schickt jeder Waldorfschule auf der Welt eine Postkarte. Dazu haben wir 1,4 Millionen Postkarten drucken lassen (mit Papier und Druckertinte, die mit dem Blauen Engel zertifiziert sind und uns von der Druckerei zum Selbstkostenpreis überlassen wurden).

Je 1.200 Karten wurden an 1.200 Schulen verschickt und sollten von Schülern aller Altersstufen gestaltet und dann losgeschickt werden. Aus den eingehenden Karten kann jede Schule ein wunderbares Porträt der Schulen in aller Welt gestalten. So können alle Schüler von Anfang an bei Waldorf 100 mitwirken und zugleich ein Bewusstsein für die ganze Welt entwickeln.

Die Rückmeldungen aus allen Kontinenten sind überwältigend.

Von vielen Schulen, die irgendwo auf der Welt weitab von anderen Waldorfschulen arbeiten, haben wir überglückliche Reaktionen bekommen, weil sie sich plötzlich als Teil einer riesigen, weltumspannenden Gemeinschaft fühlen. Viele Schulen haben uns auch Fotos von ihren Schülern beim Zeichnen geschickt, andere wunderbare Ideen für die Präsentation. Da wir von UPS genaue Angaben darüber haben, wer die Pakete wo in Empfang genommen hat, konnten wir auch schon erstaunlich vielen – insbesondere deutschen – Schulen dabei helfen, ihre »nie eingetroffenen« Karten doch noch zu finden …

Henning Kullak-Ublick


Filme

Die Idee: Das Medium Film ist heute die Hauptinformationsquelle für die große Mehrheit der Menschen. Deshalb wollen wir dieses Medium nutzen, um die weltweite Bedeutung einer am Menschen orientierten Pädagogik weit über die Waldorfschulen hinaus sichtbar zu machen und damit in eine der wichtigsten Debatten der Gegenwart einzugreifen. Der erste Film »Learn to Change the World« wurde allein auf YouTube fast 400.000 Mal aufgerufen und weit überproportional oft bis zum Ende angesehen. Zählt man alle internetbasierten Plattformen zusammen, dürfte die Zahl der Aufrufe an die 750.000 reichen. Der Film liegt mittlerweile in zahlreichen Sprachversionen vor und immer noch erreichen uns Anfragen nach weiteren Übersetzungen.

Derzeit arbeiten wir an drei weiteren Filmen. Der erste Film ist eine Vertiefung des schon bekannten Films, erscheint im Herbst 2018 und bildet einen Auftakt zum Jubiläums-Schuljahr. Der zweite Film ist eine Gemeinschaftsproduktion mit IASWECE, der internationalen Waldorf-Organisation für die frühe Kindheit und wird im April 2019 veröffentlicht. Der dritte Film wird ein größeres Projekt, von dem wir erwarten, dass er später von mehreren Fernsehsendern, die ihr Interesse daran bekundet haben, ausgestrahlt wird. Er widmet sich der Kindheit in einer zunehmend digitalisierten Welt und wird wichtige konstitutionelle Entwicklungsphasen des Kindes und die daraus resultierenden Schritte zum allmählichen Erwerb einer wirklich tragfähigen (Medien-)Mündigkeit für ein größeres Publikum sichtbar machen.

Henning Kullak-Ublick


Bees & Trees

Mit dem Waldorf100-Projekt Bees & Trees möchten wir alle Waldorfeinrichtungen weltweit dazu ermutigen, ihre Gelände zu Bienenoasen umzugestalten. Wir wollen damit dem weltweiten Bienensterben etwas entgegensetzen, getreu unserem Slogan »Learn to change the world«. Kinder und Jugendliche können von und mit den Bienen viel lernen:

  • Die Naturzusammenhänge zwischen Futterpflanzen, Bienen und Wildbienen erkennen und verstehen.
  • Honig und Kerzen aus Bienenwachs sowie natürliche Kosmetik herstellen.
  • Bienenstöcke und Wildbienen-Nistplätze im Werkunterricht bauen und reparieren.
  • Das soziale Leben und die besondere Fortpflanzung im Bienenstaat ergründen.
  • Komplexe Entscheidungsprozesse innerhalb eines Bienenstockes und seine Schwarmintelligenz erforschen und den Bezug zum Menschen herstellen.

Um die Waldorfeinrichtungen weltweit auf diesem Weg zu unterstützen, haben wir zusammen mit Imkern und Mellifera als Pionier der wesensgemäßen Bienenhaltung eine Handreichung für Schulen und Kindergärten erarbeitet. Sie kann unter www.waldorf-100.org/service/downloads/ als PDF heruntergeladen (auch die englische und spanische Version) und in unserem Shop bestellt werden (bisher nur auf Deutsch: http://www.waldorfschule-shop.de/product_info-23-316-bees_und_trees.html). Damit die Erde wieder ein Ort wird, an dem die Bienen sich wohlfühlen, denn wenn es den Bienen gut geht, geht es auch der Natur und den Menschen gut!

Celia Schönstedt


Staffellauf durch Deutschland

Das Sportprojekt von Waldorf100 verbindet die Schulen in Deutschland, denn Sport begeistert und vereint die Menschen – ganz im Sinne des großen Jubiläumsfestes. Dabei laufen die Schülerinnen und Schüler zahlreiche Etappen auf verschiedenen Routen, um so möglichst viele Spenden für förderungswürdige Waldorfprojekte in der Welt zu sammeln. Die Routen des Staffellaufes ziehen sich quer durch die Bundesrepublik, von Nord nach Süd und Ost nach West – der Startschuss fällt mit dem Flensburg Marathon am 10. Juni 2018. Entlang der fünf Routen sind alle Waldorfschulen aufgerufen, sich dem Lauf anzuschließen.

Das Jubiläumsjahr ist gleichzeitig ein ganzjähriger WOW-Day. In Kooperation mit den »Freunden der Erziehungskunst Rudolf Steiners« wird das Sportprojekt zu einem überregionalen Spendenlauf, bei dem die Sportler für jeden zurückgelegten Streckenabschnitt kleine und große Spenden sammeln, die Waldorfprojekten rund um den Globus zugute kommen. Am Waldorf 100-Staffellauf darf jeder teilnehmen, egal ob Schüler, Eltern oder Lehrer. Da die Streckenabschnitte unterschiedliche Distanzen aufweisen, gelten auch andere Fortbewegungsmittel als die eigenen Füße, also zum Beispiel Fahrräder, Einräder, Inline-Skates, Pferde oder Boote.

Organisiert wird der Staffellauf vom Waldorf100-Team und Josefina Elsler, die selbst als Profi-Leichtathletin schon viel Erfahrungen mit Staffelläufen sammeln konnte. »Ich freue mich riesig, als ehemalige Sportlerin dieses einmalige Projekt organisieren zu dürfen.« Auf welche Weise die Distanzen zurückgelegt werden, sei egal, nur ein Motor dürfe nicht genutzt werden, so Elsler.

Vincent Schiewe