100 Jahre – und jetzt weiter!

Sven Saar

Zur Mitte des Jubiläumsjahres erreichen wir den Punkt, an dem wir nach vorne schauen sollten: Wie geht’s denn nun weiter? 

Viele Waldorfschulen sind schon seit Jahrzehnten auf der – oft erfolgreichen – Suche nach neuen Wegen. Und die meisten haben sicher als Träumerei begonnen: 

»Wäre es nicht toll, wenn die Schülerinnen und Schüler bei uns auch Berufsausbildung machen könnten?« 

»Stellt euch mal vor, wir schaffen den Stundenplan ab!«

»Brauchen wir eigentlich Tafeln und Tische?«

Steiner riet, wir sollten uns mit Phantasiefähigkeit »durchdringen« – nicht darin baden oder plätschern: Es ist eine Willensfrage und ein Aufruf, unsere Kreativität zu aktivieren. 

Wie stellen wir uns denn die Waldorfschule im Lauf des nächsten Jahrhunderts vor? Es gibt wertvolle, realisierbare Reformbestrebungen. Das bewegte Klassenzimmer ist ein gutes Beispiel und noch lange nicht ausgereizt. Aber was »geistert« denn gerade so in den Köpfen der Visionäre herum? Können wir uns unsere Gesellschaft in 70 Jahren überhaupt vorstellen? Und wird es dann noch Waldorfschulen geben? Werden alle Schulen so wie unsere sein? 

Oder keine?

Wir würden gerne sehen, wie unsere Leser sich das so vorstellen – daher veranstalten wir den Schreibwettbewerb: 

»Ein Donnerstag in der Waldorfschule der Zukunft« 

Drei Jahre stehen zur Auswahl: 2050, 2085 und 2120. 

Jeder Beitrag sollte zwischen 3000 und 6000 Zeichen lang sein (ein oder zwei Seiten). Für die Form gibt es keine Regeln: Ein Tagebucheintrag einer Lehrerin, eines Lehrers oder eines Schulkindes, eine Reportage aus den Medien, ein Gespräch am Konferenztisch (»Gibt es das alles noch in 100 Jahren?«) – der beste Beitrag aus jeder Kategorie wird in der erziehungskunst abgedruckt und honoriert! Auch altersmäßig gibt es keine Beschränkung: Schülerinnen und Schüler können ebenso teilnehmen wie Eltern oder Waldorfprofis.

Einsendeschluss ist der 20. Oktober 2019.

Zuschriften per E-Mail an: anthroposaar@gmail.com