Schulverpflegung spielt aufgrund des zunehmenden Ganztagsunterrichts in den Schulen eine immer größere Rolle. Von den Schulen wird sie bisher allerdings eher als Problem wahrgenommen. Dabei könnte sie viel zum Erlernen gesunder Lebensweisen beitragen. Wie Schulverpflegung im Unterricht genutzt werden kann, thematisiert die Veranstaltung mit der Wissenschaftlerin Anne Abeler.
In einer bundesweiten Studie hat sie das Thema »Schulverpflegung an Waldorfschulen« untersucht. Diese schneiden bei der Schulverpflegung im Verhältnis zu den staatlichen Schulen sehr gut ab. 97 Prozent der Waldorfschulen bieten ein Mittagessen an. Da 88 Prozent von ihnen über einen Schulgarten verfügen und das Fach Gartenbau in den Lehrplan integriert ist, haben sie auch gute Chancen, das Thema in den Unterricht einzubeziehen. Bei der Hälfte der Waldorfschulen ist das schon der Fall.
Eine weitere Veranstaltung zur Waldorfpädagogik auf der Buchmesse befasst sich mit einem Buch über Frühgeschichte, das im Unterricht der 10. Klasse eingesetzt wird. Buchautor Martyn Rawson erläutert die Entstehung des Selbstbewusstseins im Übergang von der Alt- zur Jungsteinzeit. Das erwachende Selbstbewusstsein des Menschen lässt sich z.B. in der Personifizierung bestimmter Tiere zeigen. Für die Jugendlichen, die auf der Suche nach der eigenen Identität sind, kann die Behandlung der Frühgeschichte eine wichtige Hilfestellung bieten. Da es noch keine Schrift gibt, werden Gegenstände im Unterricht auf ihren Bedeutungsgehalt untersucht im Sinn eines »reading in the past«. Dabei kommt es auf eine möglichst genaue Wahrnehmung an.
Bei der Veranstaltung mit dem Titel »Jedes Kind ein Könner« in Zusammenarbeit mit dem Verlag Freies Geistesleben geht es um eine Einführung in die Alltagspraxis der Waldorfpädagogik. Buchautor Henning Kullak-Ublick hat 27 Jahre lang als Klassen-lehrer an Waldorfschulen unterrichtet und gibt mit seiner Publikation Antworten auf häufig gestellte Fragen: Wodurch unterscheiden sich Waldorfschulen von anderen Schulen? Wie sieht der Unterrichtsalltag aus? Was ist daran besonders waldorftypisch? Ist »ganzheitliches Lernen« mehr als ein Schlagwort? Die Veranstaltung gibt Einblicke in den Alltag des Klassenlehrers und das Schulleben an der Waldorfschule.
Im Anschluss an die Veranstaltungen bietet sich die Möglichkeit, mit den Autoren ins Gespräch zu kommen.
Die Veranstaltungen im einzelnen:
Donnerstag, den 13.3.2014 von 13.30–14.00 Uhr
Wie Geschichtsunterricht zur Identitätsbildung von Jugendlichen beitragen kann.
Gespräch mit Martyn Rawson, Oberstufenlehrer Waldorfschule Elmshorn und Dozent am Waldorflehrerseminar Hamburg (Moderation: Christian Boettger) zu seinem Buch »Bewusstseinswandel des Menschen vom Paläolithikum zum Neolithikum – Die Suche nach Identität – ein aktuelles Thema für die 10.Klasse«. Hrsg. Päd. Forschungsstelle Kassel 2013
Freitag, den 14.3.2014 von 12.00–12.30 Uhr
Jedes Kind ist ein Könner – Einführung in die Praxis der Waldorfpädagogik
Gespräch mit Henning Kullak-Ublick, Buchautor und langjähriger Waldorfklassenlehrer (Moderation: Maria A. Kafitz) über sein Buch »Jedes Kind ein Könner –Fragen und Antworten zur Waldorfpädagogik« – Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2014
Samstag, den 15.3.2014 von 13.30–14.00 Uhr
Gesunde Ernährung durch Schulessen nahe bringen – Schulverpflegung als Thema der Pädagogik
Gespräch mit Anne Abeler (Moderation: Christian Boettger) zu ihrem Buch »Die Verpflegung an Waldorfschulen – Eine deutschlandweite Befragung«. Hrsg. Päd. Forschungsstelle Kassel 2013
Bei der Leipziger Buchmesse kooperiert die Pädagogische Forschungsstelle/edition waldorf mit den Verlagen Freies Geistesleben, Rudolf Steiner, Futurum, Info3/Mayer.
Das Gesamtprogramm der Verlage auf der Messe mit dem Titel »Den Wandel veranstalten« findet sich unter www.anthroposophie-auf-der-buchmesse.de