Waldorfschulen begrüßen Koalitionsvertrag in Baden-Württemberg

Dr. Albrecht Hüttig, Vorstand der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Waldorfschulen in Baden-Württemberg, zeigt sich erfreut. »Drei für die Waldorfpädagogik und für das freie Schulwesen wichtige Bereiche werden im Koalitionsvertrag explizit genannt«, so der Pädagoge.

Zum einen ist dies die verbindliche Einführung des Orientierungsplanes bei den Kindertagesstätten, an dessen Formulierung Waldorferzieher mitgewirkt haben.

Weiter ist es das Thema Inklusion. Hier heißt es im Koalitionsvertrag wörtlich, es »sollen möglichst viele allgemein bildende Schulen bei entsprechendem Bedarf inklusiv arbeiten können.« Hier hat die inklusiv arbeitende Integrative Waldorfschule Emmendingen eine Vorreiterrolle und kann diese nun weiter entwickeln.

Zum dritten ist im Koalitionsvertrag ein Abschnitt dem Freien Schulwesen gewidmet. Er trägt die Überschrift »Freie Schulen fair ausstatten.« Hier heißt es im Vertragstext: »Unser Ziel ist dabei ein Kostendeckungsgrad von mindestens 80 Prozent der Kosten eines Schülers an einer staatlichen Schule gemäß dem Bruttokostenmodell.«

Die stufenweise Anhebung der finanziellen Mittel ist damit beschlossenes Ziel. Die 56 Waldorfschulen im Land erwarten daher, dass das Privatschulgesetz baldmöglichst novelliert wird.

Die Waldorfschulen begrüßen darüber hinaus die Einführung der Gemeinschaftsschule bis zur 10. Klasse an Orten, wo dies gewünscht wird. Mit Formen gemeinsamen Unterrichts haben die Waldorfschulen seit ihrer Gründung im Jahre 1919 eine bald 100jährige Erfahrung. Deshalb bieten die Vertreter der Waldorfschule dem künftigen von der SPD geführten Kultusministerium den konstruktiven Dialog für die Umsetzungsmöglichkeiten dieses Schultyps an. 

In Baden-Württemberg sind 56 Waldorfschulen Mitglied in der Landesarbeitsgemeinschaft. Rund 23.800 Schüler besuchen im Schuljahr 2010 / 2011 eine Waldorfschule in Baden-Württemberg.

Quelle: Pressemitteilung der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Waldorfschulen Baden-Württemberg