Standpunkt
Ich lese was, was Du nicht siehst
Im Gefängnis schrieb Rosa Luxemburg 1917 ihre berühmten Worte: »Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden, sich zu äußern. Nicht wegen des Fanatismus der Gerechtigkeit, sondern weil all das Belebende, Heilsame und Reinigende der politischen Freiheit an diesem Wesen hängt und seine Wirkung versagt, wenn die Freiheit zum Privilegium wird.« An diese Worte musste ich denken, als ich die folgende E-Mail einer Mutter an unsere Redaktion las: »...wie geht man eigentlich mit folgendem Sachverhalt um: Einige Lehrer unserer Waldorfschule missbilligen bestimmte Artikel in der Erziehungskunst und haben daher beschlossen, sie schlicht nicht mehr auszuteilen. Der Lehrer meiner Tochter stellte es so dar: ›Wir sind der Meinung, dass einiges in der Zeitschrift... [mehr]
Frühe Kindheit

Voneinander lernen fängt nicht im Altersheim an
Eine Waldorfkindergärtnerin macht sich gezielt auf die Suche nach neuen Betreuungsformen und besucht den ostdeutschen Waldorfkindergarten »Nesthäkchen«, der die »Familiengruppe« als altbewährte Lebensform wiederentdeckt. [mehr]
Aus dem Unterricht

Der steinerne Horizont
Potsdamer Waldorfschüler drehen einen Dokumentarfilm über den Verlauf der Mauer zwischen Potsdam und Berlin (West), erringen den dritten Platz beim History-Award 2011 und den ersten Preis der Geschichtswerkstatt Jena. [mehr]
Aus dem Unterricht

Chemie kann auch schmecken. Eine Chemieepoche in der achten Klasse
Wenn man wie Bernd Kettel über 30 Jahre an der Freien Georgenschule in Reutlingen als Klassenlehrer gearbeitet hat, gibt es kaum noch etwas, das einen überraschen kann. Bei den Versuchen im Chemieunterricht können dennoch Situationen eintreten, in denen man ein leichtes Zittern in den Knien fühlt. [mehr]
Erziehungskünstler

»O Mensch, erkenne Dich«. Begegnungen mit der (über)sinnlichen Welt
Die Mysteriendramen Rudolf Steiners sind ein Kunstwerk, das die Kunst der Selbst- und Welterkenntnis auf den »Erziehungs künstler« anwendet, einen Menschen also, der sich und andere erziehen möchte. Seit 2010 gehen sie in einer gelungenen Neuins zenierung am Goetheanum über die Bühne. [mehr]
Waldorf weltweit

Waldorf boomt in China
Als die Waldorfpädagogen Ben und Thanh Cherry 1994 auf einer langen Asienreise die chinesische Stadt Chengdu besuchten, begannen sie in einem Teehaus ein Gespräch mit den Eigentümern, das sich bald der Frage einer zukünftigen Pädagogik zuwendete. Die Besucher aus Australien erzählten von ihrer Arbeit. Sie erzählten so eindrücklich, dass in den Teehaus-Besitzern Li und Xiao der Entschluss reifte, diese Pädagogik zunächst in England und dann in den USA zu studieren. Damit beginnt die Geschichte der Waldorfschul-Bewegung in China. [mehr]
Waldorf weltweit

Holzspielzeug statt Flachbildschirm
Tbilissi ist eine spannungsgeladene Stadt. Sie hat geschätzt zwei Millionen Einwohner. Die Georgier sind temperamentvoll, laut und gestikulieren lebhaft. Zu Hause läuft der Fernseher ununterbrochen und die meisten Wohnungen sind schlecht isoliert, so dass der Lärm der Nachbarn durch alle Wände geht. Das Mobiltelefon ist allgegenwärtig. Und mittendrin ein Waldorfkindergarten, der in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiert. [mehr]
Waldorf weltweit

»Welcome on Board of the Air Rosado«
Ein Zirkusprojekt hilft Schülern und Lehrern, sich neu zu begegnen [mehr]
Waldorf weltweit

Erweckungserlebnis« in Dornach. Die Werklehrertagung am Goetheanum im Selbsttest
Was kann man von einer Dornacher Tagung mit dem Titel: »Willenskräfte – Verwandlungskräfte – Marswirken zwischen Saturn und Venus« erwarten? Dass man sich möglichst spät ganz leise hinten hineinschleicht und sich die ganze Tagung über als Fremdling unter verschworenen Insidern fühlt? [mehr]
Junge Autoren

Die andere Frau – ein Sommerkrimi
Chloe. Sie sieht den Namen auf ihrem Ausweis. Chloe Duront, das ist sie jetzt. Ein bekanntes Gesicht mit ungewohnten schulterlangen, dunkelbraunen Haaren und einer, wie sie findet, ziemlich hässlichen Brille, blickt ihr aus dem Ausweis entgegen. Das bist du jetzt. Du bist jetzt Chloe Duront. Der Flughafen ist groß. Groß und fremd, genauso fremd wie das Land. Leuchtbuchstaben an den Läden verkünden etwas in einer Sprache, die sie nicht beherrscht. Sie kann nicht viel mehr sagen als ja, nein, bitte, danke … Viel mehr verstehen kann sie auch nicht. Sie hatte diese Sprache immer gehasst. Am Ende des Gebäudes sind auch solche Lettern zu sehen. Sortie. Das versteht sie. Sie sieht sich um, niemand beobachtet sie. Sie fasst ihren Koffer, zieht ihn... [mehr]