Editorial
Multikulti reicht nicht
Liebe Leserin, lieber Leser! Amerika, »the melting pot«, die Leitkultur, ein multikulturelles Paradies aller Einwanderer, so lernte ich es noch in der Schule. Doch folgt man den Thesen des Politologen Samuel Huntington und seines umstrittenen Buches »Kampf der Kulturen«, hat es eine friedliche Koexistenz und Durchmischung der Kulturen nie gegeben. Die Einwanderer bleiben unter sich, bilden Ghettos in den Städten, grenzen sich kulturell und religiös ab, heiraten untereinander, halten an ihrer Muttersprache fest ... Der Schmelztiegel erweist sich als kulturpolitische Wunschvorstellung. Die Geschehnisse in Nordrhein-Westfalen, wo sich Salafisten und Pro-NRW-Aktivisten bekriegen, scheinen diese Annahme zu bestätigen. Wachsende Intoleranz auf allen Seiten.... [mehr]

Die multikulturelle Gesellschaft. Eine Herausforderung für die Waldorfpädagogik
32 Schülerinnen und Schüler sitzen mehr oder weniger erwartungsvoll in ihren Bänken, 17 von ihnen haben einen Migrationshintergrund; sie stammen aus der Türkei, Bosnien, Syrien, Italien, Lettland, Nordafrika, Belgien, den USA, Venezuela, Chile und Thailand. Auch in Bezug auf den sozio-ökonomischen Hintergrund der Eltern und das kognitive Leistungsvermögen der Schüler existieren erhebliche Unterschiede. Es gibt Hartz IV-Empfänger und gut Situierte, es gibt Hochbegabte und Kinder mit Lernschwierigkeiten. [mehr]

Fremdes verstehen durch Kunst
Offenheit, eine Voraussetzung für die Begegnung zwischen Menschen, wird durch die künstlerische Betätigung gefördert. Michael Brater, der an der Alanus Hochschule lehrt, erläutert warum. [mehr]

Keine Identität ohne Sprache
Sprache ist von elementarer Bedeutung für die Bildung der kindlichen Identität. Der Berliner Soziologe Lothar Krappmann geht davon aus, dass Identität vor allem über die Sprache vermittelt wird. Die Kinder konstruieren ihr Bild von der Welt mittels Sprache. [mehr]

Interkulturelle Waldorfpädagogik. Eine Übersicht
Der Arbeitskreis »Interkulturelle Waldorfpädagogik« hat vor knapp zwei Jahren seine Arbeit aufgenommen. Seither stehen die Initiativen aus Mannheim, Stuttgart, Hamburg, Dortmund und Berlin in regelmäßigem Kontakt, organisieren zweimal im Jahr ein Treffen, beraten, treiben gemeinsame Projekte voran und berichten in den Gremien des Bundes der Freien Waldorfschulen über ihre Arbeit. [mehr]

Pädagogik für Migranten
Der Verein zur Förderung Interkultureller Waldorfpädagogik in Hamburg e.V. wurde im Sommer 2008 gegründet. Er konzentriert sich auf Hamburg-Wilhelmsburg, einen Stadtteil mit hohem Migrantenanteil, und verfolgt das Ziel, benachteiligten Kindern Waldorfpädagogik zugänglich zu machen. [mehr]

Pionierarbeit im Möbelhaus
»Allâhu nuru ‘s-samâwâti wa-’l-ard – Gott ist das Licht der Himmel und der Erde« – in erhabenem Ton erklingt die Sure des Lichtes. Es herrscht Stille in dem improvisierten Saal, der im Schulalltag ein Foyer ist. Schüler der 11. Klasse rezitieren Auszüge aus dem Koran. Ihre Blicke sind auf ihre syrische Lehrerin gerichtet, während Gäste aus Politik und Gesellschaft andächtig lauschen. [mehr]

Schule zwischen Trinkhalle und Strich
Die Gründungsinitiative »Bunte Schule« arbeitet seit Februar 2009. Der Impuls ging von Lehrerinnen aus, die Kindern, deren Eltern den Weg zu einer »normalen« Waldorfschule nicht finden, diese Pädagogik zugänglich machen wollen. [mehr]

Berlin’de dünya
»Berlin ist nicht Deutschland, Berlin ist ein eigenes Land«, erklärte mir einmal ein türkischstämmiger Berliner. »In Berlin ist die ganze Welt zu Hause!« In der Tat – wer das Auto stehen lässt und sich mit der U-Bahn oder zu Fuß auf den Weg macht, taucht im Minutentakt in neue, häufig nie gehörte Sprachwelten ein. Über 170 Völker tragen ihre Musik, Kleidung und Küche bei zu dem ständig wechselnden, niemals schlafenden Leben der Metropole. [mehr]

Bunt im Hallschlag
Seit etwa vier Jahren gibt es die Interkulturelle Bildungs-Initiative Stuttgart, kurz IBIS genannt. Sie ging aus einer Veranstaltung der Interkulturellen Waldorfschule Mannheim hervor, die zwei der späteren IBIS-Initiatoren nachhaltig beeindruckte. Auf der Rückfahrt nach Stuttgart kam der Gedanke und Wunsch auf, in Stuttgart solch eine Schule zu gründen. [mehr]