
Das pflügende Klassenzimmer
Der Wille ist die verlorene Dimension der Erziehung. Seit Platon dem Akademos seinen Garten abkaufte und in ihm eine Schule errichtete, findet institutionalisierte Pädagogik in Häusern und zumeist im Sitzen statt. Man will uns glauben machen, wir lebten in einer Wissensgesellschaft. Damit nimmt man den Menschen die Fähigkeit zur Verwandlung der Welt aus der Hand. Der Wille wird eingeschläfert. Das muss sich ändern. [mehr]

Schickt sie auf den Bauernhof – je früher desto besser!
Neulich fiel mir Pedro wieder ein. Er kam zu uns nach Estland auf den Jugendhof Naatsaku, da war er noch keine 12 Jahre alt. Seine Mutter hatte sich lange gesträubt, aber die hartnäckige Lerntherapeutin, bei der er mehrmals in der Woche – mit wenig Erfolg – versuchte, etwas »für die Schule« zu tun, hatte schließlich bei den Eltern erreicht, dass ich einmal zum Kaffee eingeladen wurde. Während ich von dem Leben auf Naatsaku berichtete und Fotos zeigte, saß der schlanke, große Junge eng an seine Mutter geschmiegt auf dem Sofa. [mehr]

Pädagogische Provinz
Es erscheint uns heute so selbstverständlich, dass ein Kind zur Schule geht, dass wir kaum darüber nachdenken können, ob das eigentlich wirklich notwendig ist. Wir diskutieren darüber, in welchem Alter unsere Kinder eingeschult werden sollen. Manche Eltern suchen nach einer alternativen, etwas »freieren« Schule, weil sie selbst vielleicht kummervolle Erinnerungen an ihre eigene Schulzeit haben. Aber, dass ein Kind eine Schule besuchen muss, scheint jedem so gewiss zu sein, wie dass der Himmel blau ist. [mehr]

Kraftgewinn. Auf der Suche nach Alternativen für Schulverweigerer
Die Zahl der Schulverweigerer nimmt zu. Viele Schüler wollen und können nicht mehr. Sie wählen ganz verschiedene Wege, diesen Unwillen zu artikulieren und sich dem System zu verweigern, sei es durch Schwänzen, durch aktives Stören und Rebellieren oder durch Passivität und den Rückzug nach innen. Hanno Bräuer, Gründer der Lebensgemeinschaft Hof Althing, hat einen Weg gefunden, solchen Schülern zu helfen. [mehr]

Schulen betreiben Landwirtschaft
Immer mehr Bauernhöfe stellen sich als Lernort für Schüler zur Verfügung, etwa im Rahmen von Tagesaufenthalten oder in Form spezialisierter Schulbauernhöfe. Einen Schritt weiter gehen Schulen, die selbst einen Bauernhof betreiben. Wie kann man eine schuleigene Landwirtschaft gestalten und diese in die Abläufe einer Schule integrieren? Welche Motive, Lernziele, Herangehensweisen und Potenziale gibt es bei »Landwirtschaft betreibenden Schulen«? [mehr]
Standpunkt
Ehren statt rauben
1863 schrieb Theodor Storm sein Märchen von der »Regentrude«, das von einer Dürre erzählt, deren unerträgliche Hitze nicht nur die Pflanzen verdorren und das Vieh verdursten, sondern auch die Menschen furchtbar leiden lässt. [mehr]
Frühe Kindheit

Krisen im Märchen. Hilfe für Trennungs- und Patchworkkinder
Märchen können Kindern dabei helfen, Krisen und Umbrüche zu meistern. Die Waldorferzieherin Irina Schweizer zeigt dies am Beispiel des Märchens Aschenputtel. [mehr]
Aus dem Unterricht

Und es wurde still … Eurythmie in der neunten Klasse
Vor annähernd vier Jahren begann ein Forschungsprojekt mit dem Titel »Eurythmieunterricht Heute«. Eurythmielehrer erforschten ihren Unterricht. Es ging dabei um ganz persönliche Fragestellungen. Jürgen Frank, Eurythmielehrer in Hamburg, fragte nach der Wirksamkeit der Lauteurythmieformen in einer neunten Klasse und stellte dabei seinen ganzen Unterricht um. Schüler wurden selbst zu Forschern. [mehr]
Erziehungskünstler

Ein Flüchtling wird Waldorflehrer. Der Menschenrechtsaktivist Nima Pour Jakub
Nima kommt aus der iranischen Stadt Täbris, aus der er im Dezember 2011 als junger Ingenieur geflohen ist. Mit vier Jahren sah er die erste Hinrichtung. Er sitzt mit mir vor dem Goetheanum in Dornach. Sein fließendes Schweizerdeutsch steht in aberwitzigem Kontrast zu seinen Schilderungen. [mehr]
Erziehungskünstler

Vom Straßenbaumeister zum Waldorflehrer in Namibia
Manche Auswanderer träumen von einem anderen Land und sind dann enttäuscht, weil die Realität nicht dem Traum entspricht. Bei dem Ortenauer Erich Kunderer war es anders: Er wusste kaum etwas über Namibia, zog trotzdem in die Hauptstadt Windhuk und fühlte sich dort sofort heimisch. Und er will bleiben, weil er als Lehrer an der dortigen Waldorfschule ein erfülltes Leben führt – auch wenn vieles nicht so ist wie in Deutschland. [mehr]