Waldorf-Wörterbuch
Warteklasse
Lange vor der Einführung von Ganztagsangeboten inklusive Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung und freiwilligen Arbeitsgruppen haben Waldorfschulen eine Betreuung nach Unterrichtsende angeboten. Weil die Schüler:innen also in bestimmten Räumen darauf warteten, abgeholt zu werden oder nach Hause gehen zu dürfen, wurden diese Gruppen Warteklasse genannt. Auch wenn dieses selbsterklärende Wort längst durch terminologisch korrekte Begriffe wie verlässliche Grundschule abgelöst wurde, hält es sich an vielen Waldorfschulen hartnäckig im alltäglichen Gebrauch. [mehr]
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Waldorflehrer:in
Wie die Vielzahl der Stellenanzeigen in der Erziehungskunst deutlich zeigen, handelt es sich um eine sehr begehrte Spezies von Expert:innen, die Kinder und Jugendliche an Waldorfschulen unterrichten. An vielen Schulen unterrichten auch solche Lehrkräfte, die nicht eine spezielle Waldorflehrer:innenausbildung gemacht haben. Sie haben aber in der Regel die Waldorfpädagogik in Fortbildungen gelernt. [mehr]
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Epochenheft
Im Laufe des Epochenunterrichts schreiben die Schüler:innen unter Anleitung der Lehrkraft das jeweilige Schulbuch selber, welches als Epochenheft bezeichnet wird. So wiederholen die Schüler:innen den Stoff und können ihre Notizen aus dem Unterricht überarbeiten. Häufig sind die Hefte wunderschön verziert und kunstvoll illustriert. [mehr]
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Molt, Emil
1876 in Schwäbisch Gmünd geboren, 1936 in Stuttgart gestorben. Emil Molt war Direktor der Waldorf-Astoria Zigarettenfabrik, Anhänger der Anthroposophie und ein Freund von Rudolf Steiner. 1919 gründete er die erste Schule, die auf anthroposophischer Grundlage besteht, für die Kinder seiner Mitarbeitenden. Aus seinem privaten Vermögen kaufte er das Café Uhlandshöhe in Stuttgart, welches als erstes Schulgebäude diente. Der Unterricht startete im September 1919 mit 256 Schüler:innen in acht Klassen. [mehr]
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Waldorf-Stiftung
Die Stiftung wurde 2001 vom Bund der Freien Waldorfschulen gegründet mit dem Ziel erneuernde Initiativen der Waldorfschulbewegung und der -pädagogik zu fördern. Sie soll Fördermittel für Initiativen zu einer menschengemäßen Erziehung und Bildung einwerben und bereitstellen. [mehr]
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Wachsmalblöcke
Durch ihre Größe und flächige Form sind sie besonders für Kinder geeignet, da sie fest und sicher in der Hand liegen. Mit den Blöckchen werden farbige Flächen gut gemalt und interessante Effekte erzielt, beispielsweise durch wellenförmiges ziehen mit der Längskante. Im Rollmäppchen werden die Wachsmalblöcke verstaut. [mehr]
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Unterstufe
Die Klassen eins bis vier an Waldorfschulen werden als Unterstufe bezeichnet. Die Kinder lernen Rechnen, Schreiben und vieles mehr von ihrer Klassenlehrer:in und haben zudem Fachunterrichte, wie Fremdsprachen und Musik, bei den jeweiligen Fachkolleg:innen. [mehr]
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Eltern-Lehrer:innen-Rat (ELR)
Der ELR, zu dem an manchen Schulen auch Schüler:innen gehören, heißt auch Schulparlament. Ein solches Gremium existiert an den meisten Waldorfschulen. Hier wird sich regelmäßig klassenübergreifend über Themen, die die gesamte Schulgemeinschaft oder zumindest mehrere Klassenstufen betreffen, ausgetauscht. [mehr]
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Temperamentenlehre
Jeder Mensch ist anders. Der eine ist aufbrausend, der andere zurückhaltend, der eine extrovertiert, der andere schüchtern. In der Temperamentenlehre, die auf den griechischen Arzt Hippokrates zurückgeht, werden vier Gemütslagen des Menschen unterschieden: cholerisch, melancholisch, phlegmatisch, sanguinisch. Rudolf Steiner hat die Temperamentenlehre als Element der Pädagogik entwickelt. Die Identifikation des jeweiligen Temperaments, wovon auch mehrere in einem Menschen in unterschiedlich starker Gewichtung vorhanden sein können, unterstützt die Lehrkräfte in ihrer... [mehr]