Alanus-Hochschule: Stärkung des anthroposophischen Profils

Wolf-Ulrich Klünker hat sich durch zahlreiche Veröffentlichungen, Vorträge, Seminare und seine Forschungstätigkeit international einen Namen als Experte für Anthroposophie gemacht. Seine Impulse prägen maßgeblich die gegenwärtige Auseinandersetzung mit den Ideen Rudolf Steiners. Der 59-Jährige promovierte in Theologie und Sozialpädagogik und war anschließend zehn Jahre lang am anthroposophisch orientierten Friedrich von Hardenberg-Institut in Heidelberg beschäftigt. 1994 gründete Klünker die DELOS-Forschungsstelle, die sich einer Psychologie nach Rudolf Steiner widmet. Darüber hinaus leitet er seit 1996 die Turmalin-Stiftung, die Forschung, Bildung und Praxisfelder der Heilpädagogik und Psychologie sowie Psychotherapie fördert. Klünker veröffentlicht und lehrt in den Bereichen Anthropologie, christliche Geistesgeschichte sowie Psychologie und Psychotherapie. Die vergangenen zwölf Jahre war er Vorstandsmitglied der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland. Seit 2003 leitet er darin den Bereich Forschung und Forschungsförderung.

Klünker lehrt und forscht in Zukunft für das Institut für philosophische und ästhetische Bildung der Alanus Hochschule. »Mit Wolf-Ulrich Klünker haben wir einen Kollegen gewonnen, der das anthroposophische Profil der Hochschule stärkt – sowohl auf hohem wissenschaftlichen Niveau als auch mit einem Bezug zur Praxis, der von langjähriger Erfahrung geprägt ist«, sagt da Veiga. »Professor Klünker unterstützt mit seiner Arbeit die zeitgemäße Auseinandersetzung mit den Ideen Rudolf Steiners«, ergänzt Jost Schieren, Leiter des Fachbereichs Bildungswissenschaft. Damit trage Klünker zur Weiterentwicklung und Zukunftsfähigkeit der Anthroposophie bei. »Genau diese sind dem Fachbereich ein großes Anliegen«, so Schieren weiter.

Volker Frielingsdorf war 20 Jahre lang als Oberstufenlehrer an der Freien Waldorfschule Schopfheim/Südbaden tätig. 2002 promovierte er im Fach Geschichte an der Universität zu Köln. Seit mehreren Jahren forscht und publiziert er zu verschiedenen Aspekten der Waldorfpädagogik. 2012 veröffentlichte der 56-Jährige im Beltz Juventa Verlag einen umfassenden und differenzierten Überblick über die Rezeptionsgeschichte der Waldorfpädagogik in der erziehungswissenschaftlichen Fachliteratur. Im selben Verlag gab er unter dem Titel »Waldorfpädagogik kontrovers« einen Reader mit mehr als 30 Beiträgen von Befürwortern und Kritikern der Pädagogik Rudolf Steiners heraus. Im vergangenen Jahr publizierte Frielingsdorf gemeinsam mit Rüdiger Grimm, Professor für Heilpädagogik an der Alanus Hochschule, und Brigitte Kaldenberg eine umfangreiche Monographie zur Geschichte der anthroposophischen Heilpädagogik und Sozialtherapie.

Derzeit erforscht Frielingsdorf im Auftrag des Bundes der Freien Waldorfschulen die Geschichte der Waldorfpädagogik von ihrer Begründung bis heute. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Verortung der Waldorfpädagogik im Kontext der Reformpädagogik. »Mir ist es ein großes Anliegen, dass sich die Waldorfpädagogik verstärkt in der deutschen Bildungslandschaft etabliert«, sagte Frielingsdorf anlässlich seiner Ernennung. Dabei seien ihm die Weiterentwicklung der Oberstufe der Waldorfschule im Sinne der anthroposophischen Menschenkunde sowie die zeitgemäße Fundierung der kollegialen Selbstverwaltung der Freien Schulen besonders wichtig, so Frielingsdorf weiter. »Die Ernennung von Volker Frielingsdorf ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einem Exzellenzzentrum für Forschung zur Waldorfpädagogik an der Alanus Hochschule«, freut sich Jost Schieren. Mit seiner Arbeit trage Frielingsdorf wesentlich zu einer soliden Basis für einen verstärkten Dialog von Waldorfpädagogik und klassischer Erziehungswissenschaft bei.