dm-Preis für Rudolf-Steiner-Schule München Schwabing
Die Rudolf-Steiner-Schule Schwabing wurde mit dem »dm-Preis für Engagement« ausgezeichnet. Der Einsatz zur Verbesserung der Lebensverhältnisse von Roma-Familien in Rosia/Rumänien durch Münchner Schüler erfährt durch diesen Preis eine besondere Anerkennung. Die Ehrung ist mit einem Preisgeld von 1.000 Euro verbunden.
Große Bürgerresonanz: 9.175 Anmeldungen
Der dm-Drogeriemarkt rief im Frühjahr 2014 gemeinsam mit seinen Partnern Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU), Deutscher Kinderschutzbund Bundesverband e. V. (DKSB) und Deutsche UNESCO-Kommission e.V. (DUK) zur Teilnahme auf für die Initiative »HelferHerzen – Der dm-Preis für Engagement«. 9.175 Menschen in ganz Deutschland folgten dem Aufruf und schlugen ehrenamtliche Helfer und Organisationen vor oder reichten Projekte ein. Über die Sommermonate tagten mehr als 700 Juroren deutschlandweit in 148 regionalen Sitzungen und wählten mehr als 1.100 Engagierte und Initiativen aus, die mit dem dm-Preis gewürdigt werden sollten. Dafür stellt dm eine Summe von 1,1 Millionen Euro zur Verfügung.
Das Rumänien-Projekt Roşia der Rudolf-Steiner-Schule Schwabing
Seit 2002 reisen jedes Jahr Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse drei Wochen lang nach Roşia in Rumänien, wo sich die Hans-Spalinger Waldorfschule für Roma befindet. Diese Schule ermöglicht Bildung für derzeit ca. 80 im Dorf ansässige Roma-Kinder, die im sonstigen rumänischen Bildungssystem nur schwer beschulbar wären. Ziel des Projektes ist, einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Roma-Familien zu leisten, da diese in sehr ärmlichen Verhältnissen leben.
Die Münchner Schüler helfen bei der Renovierung von Ein-Zimmer-Wohnhäusern mit. Sie engagieren sich am Bau und bei den Renovierungsarbeiten an Schulgebäude, Kindergarten und bei den Sportstätten. Selbst ein Circus-Projekt wurde von den Schülern für die Kinder von Rosia ins Leben gerufen. Zudem wird jährlich eine Weihnachtspaketaktion organisiert.
Heuer startete auch ein langfristig angelegtes Dorfsanierungsprojekt:
Die Schüler erkundeten in einem ersten Schritt die Sozialstruktur des Dorfes. Sie befragten die Bewohner, machten Interviews für ihre sozioökonomische Bestandsaufnahme, um ein realistisches Bild von den Lebens- und Arbeitsbedingungen im Dorf zu zeichnen. Sie entwarfen eine Karte mit allen Funktionen des Dorfes, zeichneten viele Grundrisse von den kleinen, sehr bescheidenen und teils baufälligen Wohnhäusern und deren Gärten und erfassten die Probleme der Infrastruktur im Dorf wie den Zustand der hygienischen Verhältnisse, den Zustand von Straßen und Bächen.
Die Schüler planen, möglichst die Wände, die Dämmung und das Dach aller Häuser zu reparieren, die Kleinstwohnungen mit Frischwasserleitungen und elektrischem Strom zu versorgen sowie einen Abwasserkanal mit kleiner, natürlicher Kläranlage zu bauen. Aber auch die Dorfstraße und der Dorfplatz sollten endlich nutzbar gemacht werden.
Die Jugendlichen selbst profitieren sehr von der Projektarbeit: Es hilft ihnen, ihr soziales Wahrnehmen, Urteilen und Handeln weiter zu entwickeln und zu schärfen. Trotz ihres phantastischen, ungebremsten Engagements werden die Schüler diese gigantische Aufgabe alleine nicht stemmen können. Sie brauchen die tatkräftige, ideelle und finanzielle Hilfe vieler, um ihr Werk vollenden zu können.
2007 haben sich deshalb eine Reihe von Projektbeteiligten zum gemeinnützigen Verein »Pro Roşia e.V.« zusammengeschlossen. Finanzielle Unterstützung leisteten bisher viele private Spender, die Organisation »Jugend hilft« (2006 war das Projekt dort Bundessieger) sowie der Verein »Sternstunden e.V.«. Auf finanzielle Spenden des Staates, der Gesellschaft, der Kirchen und generöser Paten für Roşia hoffen deshalb alle!
Kontakt: Walter Kraus (Rudolf-Steiner-Schule Schwabing), Leopoldstraße 17, 80802 München, 089-38014025 (Schule), 089-48950482 (Privat), prorosia(at)waldorfschule-schwabing.de
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