Ein eurythmiepädagogisches Ausbildungsprojekt geht zu Ende
16 Jahre gab es die schulpraktische Qualifikation Eurythmielehrer Bachelor of Dance/Eurythmy in Education als einjährige internationale Zusatzausbildung für ausgebildete Eurythmisten. Das Pädagogische Jahr der Academie voor Eurythmie in Den Haag, die Norddeutsche Eurythmielehrer-Ausbildung und der sechswöchige Berufsvorbereitungskurs der Eurythmie-Ausbildung in Witten trugen diese Ausbildung zum Bachelor ersten Grades gemeinsam.
Die Academie voor Eurythmie in Den Haag war seit 1981 als bis dahin einzige Eurythmie-Ausbildung berechtigt, einen europäisch anerkannten Bachelor ersten Grades für die Tätigkeit in der Pädagogik zu verleihen. Der Bund der Freien Waldorfschulen unterstützte das Projekt von Beginn an finanziell – eine deutsch-niederländische Zusammenarbeit! 2004 begann der BA unter dem Dach der Academie in Den Haag und musste 2013 mit der niederländischen Eurythmieausbildung an die University of Applied Sciences in Leiden umsiedeln. Über all die Jahre hatte der BA Teilnehmer aus dem gesamten Europäischen Raum und kam so vielen 100 Studenten zugute.
Inzwischen sind zwei Masterausbildungen (Stuttgart und Alfter) für Eurythmie in der Pädagogik entstanden. Dadurch wurde der Erwerb einer staatlich anerkannten, eurythmiepädagogischen Qualifikation für eine gesetzlich verankerte Unterrichtsgenehmigung im deutsch- und englischsprachigen sowie asiatischen Raum möglich.
Der Rückgang der Teilnehmerzahlen, zusammen mit den sich abzeichnenden weniger flexiblen Strukturen innerhalb der in Leiden angesiedelten niederländischen Eurythmieausbildung legt nahe, aus geistiger Verantwortung für den Anfangsimpuls das 2004 Begonnene aus freiem Entschluss zu beenden, im Sinne von Ingeborg Bachmanns Ausspruch:
»Aufhören ist eine Stärke, nicht eine Schwäche.«
Diesen Entschluss wollen wir mit den vielen Menschen, die das Projekt über all die Jahre möglich gemacht haben, festlich abrunden. Zu einem späteren Zeitpunkt soll mit in den bestehenden Ausbildungen tätigen Kollegen, ehemaligen Absolventen der Bachelor-Jahrgänge und den Kollegen des bisherigen BA-Kollegiums in einem Symposion versucht werden, beim Abschließen des Gewordenen den Blick für Künftiges zu öffnen.
»When one door is closed, many others may open«!
Wir sind gespannt, welche Türen sich für Entwicklungs- und Verwandlungsimpulse in Kunst und Pädagogik durch das Gespräch mit den dann anwesenden Menschen öffnen können.
Helga Daniel (Den Haag) und Gabriele Ruhnau (Witten) im Namen des BA-Kollegiums.
Nähere Informationen zum Symposion, dessen genauer Zeitpunkt Ende August noch nicht feststeht, sind bei Helga Daniel per Email zu erfragen: helga.daniel(at)posteo.de.
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