Antibiotikaresistenz

Michaela Glöckler

Antibiotika werden gegen bakterielle Infektionen und entzündliche Krankheiten eingesetzt. Sie waren bisher die wichtigste Waffe gegen diese Krankheiten, auch bei lebensbedrohlichen Krankenhausinfektionen. Nun hat sich in den letzten Jahrzehnten gezeigt, dass der zu häufige Einsatz dieser Arzneimittel dazu geführt hat, dass die Bakterienstämme, gegen die sie eingesetzt werden, schneller gegenüber diesen Antibiotika resistent werden, als man neue, wirksame auf den Markt bringen kann. So sterben jetzt in Europa jedes Jahr schätzungsweise 25.000 Menschen an nicht mehr beherrschbaren Infektionen. 

Der Einsatz von Antibiotika in der Landwirtschaft

Der Gesetzgeber und die Zivilgesellschaft können dort tätig werden, wo Antibiotika zum Schaden von Mensch und Tier zum Einsatz kommen. Problematisch ist insbesondere der vorbeugende Einsatz in der Landwirtschaft bei gesunden Tieren, weil Antibiotika systembedingt zur Massentierhaltung dazugehören und zum Teil auch wachstumsfördernd wirken. Wenn für Mensch und Tier die gleichen Antibiotika verwendet werden, kann der Mensch auf dem Umweg über den Fleischverzehr ebenfalls Resistenzen entwickeln, so dass dann diese Antibiotika bei ihm im Krankheitsfall nicht mehr zum Einsatz kommen können.

Wirksame Hilfe durch Homöopathie und Anthroposophische Medizin

Um den unnötigen Einsatz von Antibiotika in der Humanmedizin so weit wie möglich zu reduzieren, ist ein Umdenken von Ärzten und Patienten entscheidend. Nachfolgend zusammengestellte Forschungshinweise zeigen – was auch Integrativ- und Komplementärmediziner täglich in ihrer Praxis erleben – dass der größte Teil der akuten Infekte ohne den Einsatz von Antibiotika sogar besser und nachhaltiger, d.h. mit weniger Rückfallgefahr, behandelt werden können. In den angeführten Buchreferenzen wird die praktische Handhabung erläutert. Mit Hilfe äußerer Anwendungen und Arzneimitteln aus Homöopathie und Anthroposophischer Medizin werden die Selbstheilungskräfte des Organismus unterstützt und das Immunsystem lernt, die Entzündungserscheinungen aus eigener Kraft zu überwinden. Würde dieses Vorgehen zur empfohlenen Praxis, so wäre ein bedeutender Beitrag geleistet, dass die heute noch wirksamen Antibiotika primär für die Schwerstkranken zur Verfügung stehen.

Referenzen: Ilene Claudius, Larry J. Baraff: Pediatric emergencies associated with fever. Emergency Medicine Clinics of North America 28:67-84, 2010

Harald J. Hamre, Anja Glockmann, Reinhard Schwarz, David S. Riley, Eric W. Baars, Helmut Kiene, Gunver S. Kienle: Antibiotic Use in Children with Acute Respiratory or Ear Infections: Prospective Observational Comparison of Anthroposophic and Conventional Treatment under Routine Primary Care Conditions. Evidence-Based Complementary and Alternative Medicine 2014

Michaela Glöckler, Wolfgang Goebel, Karin Michael: Kindersprechstunde - Ein medizinisch-pädagogischer Ratgeber. Verlag Urachhaus, Stuttgart 2015

Georg Soldner, H. Michael Stellmann: Individuelle Pädiatrie. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2011